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Jahresrückblick

Sie sind 2018 von uns gegangen

  • Veröffentlicht: 27.12.2018
  • 12:34 Uhr
  • dpa
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© Markus Beck/dpa

Auch 2018 hieß es wieder Abschied zu nehmen von zahlreiche Prominenten. Unter den Toten des Jahres waren bekannte und beliebte Politiker, Musiker, Schauspieler oder Wissenschaftler. Wir erinnern noch einmal an die Verstorbenen.

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04.01. Philipp Jenninger (85): Der CDU-Politiker, der dem Bundestag von 1969 bis 1990 angehörte, war von 1984 bis 1988 dessen Präsident. Eine misslungene Rede zum Gedenken an die Opfer der anti-jüdischen Pogrome kostete ihn das Amt.

05.01. John Young (87): Der frühere US-Astronaut arbeitete vier Jahrzehnte bei der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa, nahm an allen Weltraumprogrammen teil und flog sechs Mal ins All. Als Kommandant von «Apollo 16» verbrachte Young im April 1972 drei Nächte auf der Mondoberfläche. Er war der neunte von bisher zwölf Menschen, die den Erdtrabanten betreten haben.

07.01. France Gall (70): Die französische Chanson-Ikone begann ihre Karriere in den 1960er Jahren. Mit «Poupée de cire, poupée de son» gewann sie 1965 für Luxemburg den Grand Prix Eurovision de la Chanson. Die Sängerin feierte auch große Erfolge in Deutschland, unter anderem mit «Ella, elle l'a».

20.01. Paul Bocuse (91): Er galt als Papst der französischen Küche, der Gastronomieführer «Gault&Millau» nannte ihn «Koch des Jahrhunderts». Bocuse, dessen Markenzeichen Trikolore-Kragen und hohe Kochmütze waren, hatte seine zwischen 1958 und 1965 verliehenen drei Michelin-Sterne nie verloren.

27.01. Ingvar Kamprad (91): Der Schwede gründete 1943 mit 17 Jahren den späteren Möbelriesen Ikea und machte damit ein Milliardenvermögen. Seine in handliche Pakete verstauten Möbel eroberten weltweit die Wohnzimmer. In über 40 Ländern kann man sie inzwischen kaufen.

03.02. Rolf Zacher (76): Er war das Ganovengesicht des deutschen Films und spielte vor allem gebrochene, skurrile Charaktere. Seit Mitte der 60er Jahre drehte Zacher unter Regisseuren wie Ulrich Schamoni («Es», 1965), Robert van Ackeren («Der letzte Schrei», 1974; «Die Venusfalle» 1988) oder Rainer Werner Fassbinder («Berlin Alexanderplatz», 1980).

13.02. Prinz Henrik von Dänemark (83): Der als Henri Marie Jean André de Laborde de Monpezat geborene französische Graf war seit 1967 mit der späteren dänischen Königin Margrethe II. verheiratet. Das Paar hat zwei Söhne. Henrik haderte bis zuletzt damit, als Ehemann einer Königin nur Prinzgemahl oder Prinz zu sein.

21.02. Billy Graham (99): Der Baptistenpfarrer und Fernsehprediger galt als «Amerikas Pastor», war wegen seiner konservativen Moralvorstellungen aber umstritten. Graham beriet mehrere US-Präsidenten wie Lyndon B. Johnson und George Bush senior. Mit Massenevangelisationen wurde das «Maschinengewehr Gottes» einem Millionenpublikum bekannt.

21.02. Ulrich Pleitgen (71): Neben seiner Bühnenkarriere kannten ihn Zuschauer aus vielen Filmen und Serien, mal als stiller Kommissar, mal als sympathisches Familienmitglied. Zuletzt spielte Pleitgen 2016 den Großvater und Ökoaktivisten in «Immer Ärger mit Opa Charly» im Ersten. 1986 gehörte er zum Team des preisgekrönten Gerichtsdramas «Stammheim».

10.03. Hubert de Givenchy (91): Geboren als Graf Hubert James Marcel Taffin de Givenchy, kreierte der Franzose von 1945 bis 1995 Mode für Frauen. Zu den Stars, die seine Kleider trugen, gehörten Elizabeth Taylor, Jacqueline Kennedy, Marlene Dietrich und Audrey Hepburn. 1988 verkaufte de Givenchy sein Unternehmen an den Luxuskonzern LVMH.

11.03. Kardinal Lehmann (81): Der frühere Bischof von Mainz prägte die katholische Kirche in Deutschland maßgeblich, unter anderem 1987 bis 2008 als Vorsitzender der Bischofskonferenz. Der beliebte Oberhirte mit dem dröhnenden Lachen galt als Brückenbauer, Modernisierer und trieb stets die Ökumene an.

11.03. Siegfried Rauch (85): Ein Millionenpublikum kannte den Schauspieler als «Traumschiff»-Kapitän Jakob Paulsen. Sein Durchbruch gelang ihm 1971 mit dem Rennfahrer-Klassiker «Le Mans». Von 1999 an war Rauch für 14 Jahre das Gesicht des «Traumschiffs». Bis zuletzt spielte er den Dr. Melchinger in der ZDF-Serie «Der Bergdoktor».

14.03. Stephen Hawking (76): Der britische Astrophysiker zählte zu den bedeutendsten Wissenschaftlern aller Zeiten. Der Professor für Mathematik der Universität Cambridge forschte unter anderem zum Ursprung des Kosmos und zu Schwarzen Löchern. Der an der Muskel- und Nervenkrankheit ALS erkrankte und fast völlig bewegungsunfähige Hawking konnte sich nur mit Hilfe eines Computers verständigen.

24.03. Lys Assia (94): Mit dem Lied «Refrain» gewann die Schweizerin, mit bürgerlichem Namen Rosa Mina Schärer, 1956 den ersten Eurovision Song Contest. Ihren ersten Hit landete Assia aber bereits 1950 mit «O mein Papa». 2012 nahm sie mit Rappern aus Bern noch einen Song auf.

02.04. Winnie Mandela (81): Als Symbolfigur des Kampfes gegen Apartheid machte die Lehrerstochter in Südafrika mehr als vier Jahrzehnte lang Politik und Schlagzeilen. Die Ex-Frau des Freiheitskämpfers und späteren südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela umgaben aber auch Skandale. Ihr Mann trennte sich 1992 von ihr und ließ sich 1996 scheiden.

07.04. Peter Grünberg (78): Der Physiker erhielt 2007 zusammen mit dem Franzosen Albert Fert den Physik-Nobelpreis für die Entdeckung des «Riesenmagnetowiderstands». Dadurch ließ sich die Speicherkapazität von Computer-Festplatten drastisch erhöhen, Speichermedien konnten winzig klein werden. Erst das ermöglichte etwa Laptops, MP3-Player und Smartphones.

13.04. Milos Forman (86): Der gebürtige Tscheche und zweifache Oskar-Preisträger führte die Regie weltberühmter Filme wie «Einer flog über das Kuckucksnest», «Hair» und «Amadeus». Der Sohn eines jüdischen Lehrers war nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 in die USA emigriert.

02.05. Wolfgang Völz (87): Der Schauspieler stand in mehr als 600 Fernseh- und rund 150 Kinofilmen vor der Kamera. Er war Mitglied der «Raumpatrouille Orion», der Butler in der ARD-Serie «Graf Yoster gibt sich die Ehre» und Sir John in den Edgar-Wallace-Parodien «Der Wixxer» und «Neues vom Wixxer». Seine markante Synchronstimme lieh er Stars wie Peter Ustinov und Käpt'n Blaubär aus der «Sendung mit der Maus».

04.05. Abi Ofarim (80): Der israelische Musiker, bürgerlich Abraham Reichstadt, feierte in den 1960er Jahren mit seiner ersten Frau große Erfolge im Duo Esther & Abi Ofarim. Hits wie «Cinderella-Rockefella» oder «Morning of my Life» gingen um die Welt. Nach der Trennung des Paars folgten Drogenexzesse und zahlreiche Negativ-Schlagzeilen. Ofarim gewann insgesamt 59 Goldene Schallplatten.

17.05. Jürgen Marcus (69): Der gelernte Maschinenschlosser, bürgerlich Jürgen Beumer, sang sich mit dem Ohrwurm «Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben» in den 1970er Jahren an die Spitze des deutschen Schlagers. Weitere Hits wie «Ein Festival der Liebe» und «Ein Lied zieht hinaus in die Welt» folgten. Seit 2002 litt Marcus an der chronischen Lungenkrankheit COPD.

22.05. Philip Roth (85): Der preisgekrönte US-Schriftsteller und ewige Anwärter auf den Literaturnobelpreis schrieb 27 Romane, zeitweise einen pro Jahr, dazu Sachbücher, dutzende Novellen, Kurzgeschichten, Essays und Interviews. Zu den erfolgreichsten Titeln des Sohns jüdischer Einwanderer zählen die Romane «Der Ghostwriter» und «Amerikanisches Idyll».

28.06. Christine Nöstlinger (81): Die österreichische Kinderbuchautorin schrieb über 150 Bücher, darunter Titel wie «Maikäfer flieg!» und «Wir pfeifen auf den Gurkenkönig». Ihr von einem antiautoritären Erziehungsstil geprägtes Werk wurde in 30 Sprachen übersetzt und teils verfilmt. Die gebürtige Wienerin erhielt unter anderem den Astrid-Lindgren-Preis.

09.07. Hans Günter Winkler (91): Der Nordrhein-Westfale war mit fünf Goldmedaillen einer der erfolgreichsten Reiter der Olympia-Geschichte. Ein Ritt mit schmerzverzerrtem Gesicht machten Winkler und sein Pferd Halla 1956 weltberühmt. Die kleine Stute hatte den verletzten Springreiter damals zu olympischem Doppel-Gold getragen. Winkler startete 105 Mal für die deutsche Mannschaft und wurde zweimal Sportler des Jahres.

11.08. V.S. Naipaul (85): Der auf Trinidad geborene britische Schriftsteller mit indischen Wurzeln fühlte sich nirgendwo zu Hause. Dies prägte das Schaffen des 1990 in den Adelsstand erhobenen Literaturnobelpreisträgers von 2001. Oft auf Reisen verarbeitete Naipaul seine Eindrücke von Afrika, Asien und Lateinamerika in Romanen, Reportagen und Essays.

16.08. Aretha Franklin (76): Lieder wie «Respect», «Chain of Fools» und «I Say a Little Prayer» machten die US-Sängerin zur «Queen of Soul». Für ihren von Gospel und Jazz beeinflussten Gesang erhielt sie 18 Grammys. Sie wurde 1987 als erste Frau in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen und sang 2009 bei der Amtseinführung des US-Präsidenten Barack Obama.

18.08. Kofi Annan (80): Der von 1997 bis 2006 amtierende Generalsekretär der Vereinten Nationen galt als moralisches Gewissen der Welt. Der Ghanaer war 1997 als erster Mann aus einem Staat südlich der Sahara an die Spitze der UN gerückt. Er warb für Frieden und Gerechtigkeit und bot den USA im Streit um den Irakkrieg die Stirn. 2001 erhielt er zusammen mit der Weltorganisation den Friedensnobelpreis.

23.08. Dieter Thomas Heck (80): Der Showmaster moderierte von 1969 bis 1984 die «ZDF-Hitparade» 183 Mal live aus Berlin. Daneben stand er für große Samstagabendshows wie «Melodien für Millionen» und «Musik liegt in der Luft» (beide ZDF) oder «Die Schlagerparade der Volksmusik» (ARD) vor der Kamera. Heck erhielt 2017 die Goldene Kamera für sein Lebenswerk.

25.08. John McCain (81): Der Republikaner zählte zu den prominentesten Mitgliedern des US-Kongresses und hatte sich über Parteigrenzen hinweg große Achtung erworben. Der Kriegsveteran war ein erbitterter parteiinterner Kritiker von Präsident Donald Trump. Bei der Wahl 2008 war McCain gegen den Demokraten Barack Obama angetreten und hatte verloren.

06.09. Burt Reynolds (82): Der Amerikaner war in den 1970er und 1980er Jahren ein Kassenmagnet der US-Filmbranche. Das Abenteuerdrama «Beim Sterben ist jeder der Erste» und die Actionkomödie «Ein ausgekochtes Schlitzohr» wurden zu Hits. Trotz Millionengagen war das Leben der Hollywood-Ikone ein Wechselbad mit Bankrott und millionenschwerer Scheidung.

26.09. Ignaz Kirchner (72): Mit seinem hintergründigen Spiel prägte der Mime jahrzehntelang das deutschsprachige Theater und arbeitete mit allen Größen der Branche zusammen. Von 1987 an spielte Kirchner in nahezu allen bedeutenden Inszenierungen des Wiener Burgtheaters mit. Außerdem drehte er Filme mit Regisseuren wie Leander Haußmann und Detlev Buck.

01.10. Charles Aznavour (94): Der als Sohn armenischer Eltern in Frankreich geborene Sänger, Liedtexter und Schauspieler wurde mit «Du lässt dich geh'n» und «La Bohème» zum Star des französischen Chansons. Mit seiner rauen Stimme eroberte Aznavour ein Weltpublikum. In seiner über 70-jährigen Karriere komponierte er mehr als 1300 Chansons, verkaufte mindestens 180 Millionen Platten und wirkte in über 60 Filmen mit.

05.10. Karl Mildenberger (80): Der Pfälzer zählte zu den erfolgreichsten deutschen Boxern. Legendär war sein Kampf im September 1966 gegen Muhammad Ali, den er erst in der 12. Runde durch Abbruch verlor. Mildenberger hatte sich 1964 den Europameistertitel im Schwergewicht erkämpft und stand 1967 an der Spitze der Weltrangliste. Er bestritt 62 Profi-Kämpfe, von denen er 53 gewann. 1968 trat er zurück.

06.10. Montserrat Caballé (85): Die Katalanin galt als die letzte große Operndiva. Seit Beginn ihrer Karriere 1956 in Basel kam sie auf über 4000 Auftritte. Den internationalen Durchbruch schaffte die Spanierin 1965 in der Titelrolle von Donizettis «Lucrezia Borgia» in der Carnegie Hall in New York. Der für die Olympischen Sommerspiele geschriebene Song «Barcelona» machte sie 1992 einem breiten Publikum bekannt.

14.10. Mel Ramos (83): Der US-amerikanische Pop-Art-Künstler wurde in den 1960er Jahren mit «Commercial Pin-ups» berühmt. In den Persiflagen, die die Werbung aufs Korn nehmen, räkeln sich nackte Frauen in Hotdogs, schlüpfen aus Schokoriegeln und lassen die Beine lasziv aus Cocktailgläsern baumeln.

15.10. Paul Allen (65): Als Microsoft-Mitgründer prägte er die Anfänge der PC-Branche und erwarb ein Milliardenvermögen. Er konnte IBM als Kunden für Microsofts Betriebssystem MS-DOS gewinnen, der Grundstein für die Dominanz des Unternehmens im PC-Markt. Später war Allen vor allem als Mäzen, Besitzer von Sport-Teams und Raumfahrtinvestor bekannt.

27.10. Ingo Insterburg (84): Der als Ingo Wetzker geborene Liedermacher war der Kopf der Band Insterburg & Co, die er unter anderem mit Comedian Karl Dall 1968 ins Leben rief. Die vierköpfige Gruppe erlangte Kultstatus mit Blödel-Musik und Parodien für einfachen Humor. Bekanntestes Lied war das von Insterburg vorgetragene «Ich liebte ein Mädchen aus...».

12.11. Stan Lee (95): Der Sohn rumänischer Einwanderer, als Stanley Martin Lieber in den USA geboren, schuf mit seinem Marvel-Verlag in den 1960er Jahren eine Reihe populärer Comic-Figuren wie «Spider-Man», «Hulk» und «X-Men». Auch der Erfolgsfilm «Black Panther» von 2018 stammte aus Lees Feder.

14.11. Rolf Hoppe (87): Seinen Durchbruch hatte der in Thüringen geborene Schauspieler mit dem 1982 oscarprämierten Spielfilm «Mephisto» von Istvan Szabo. Hoppe galt lange als «Bösewicht vom Dienst» und war auch mehrfach im ARD-«Tatort» zu sehen. Bekannt war der frühere DDR-Star auch aus dem Märchenklassiker «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel».

16.11. William Goldman (87): Der US-Drehbuchautor lieferte die Vorlagen für viele Hollywood-Klassiker, darunter unter anderem «Die Unbestechlichen» (1976), «Der Marathon-Mann» (1976) und «Misery» (1990). Die Drehbücher für den Western «Butch Cassidy und Sundance Kid» (1969) und das Watergate-Drama «Die Unbestechlichen» brachten ihm zwei Oscar-Trophäen.

17.11. Jens Büchner (49): Der TV-Auswanderer war durch die Vox-Sendung «Goodbye Deutschland» bundesweit bekannt geworden. Mit seiner damaligen Freundin und dem gemeinsamen Sohn zog er 2010 aus Bad Schmiedeberg in Sachsen-Anhalt nach Mallorca. Er veröffentlichte mehrere Schlager, trat am Ballermann auf und nahm Anfang 2017 an der RTL-Dschungelshow «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» teil.

26.11. Bernardo Bertolucci (77): Der italienische Regisseur schrieb mit seinen Filmen Geschichte. Bekannt ist der zweifache Oscar-Preisträger für seine Meisterwerke «Der letzte Tango in Paris» (1972), «1900» (1976) und «Der letzte Kaiser» (1987). Bis heute umstritten ist «Der letzte Tango» wegen der Sexszenen zwischen einer 19-Jährigen und einem 48-Jährigen.

30.11. George H. W. Bush (94): An den republikanischen US-Präsidenten von 1989 bis 1993 erinnern sich auch politische Gegner als «Patrioten und bescheidenen Diener» seines Landes. Außenpolitisch machte sich Bush um die deutsche Einheit verdient und vertrieb 1991 die irakischen Besatzer aus Kuwait. Innenpolitisch kosteten ihn Wirtschafts- und Finanzprobleme 1992 die Wiederwahl.

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