Mittwoch, 28. Februar
Good News: Brut-Rekord für Neuseelands meistbedrohte Vogel-Art
- Aktualisiert: 21.02.2024
- 13:16 Uhr
- teleschau
22 Eier wurden gelegt, 18 gesunde Küken schlüpften: Was zunächst nach nicht viel klingt, ist für Neuseelands Tierwelt ein überraschender Segen. Denn die Australseeschwalbe gilt als seltenster Vogel des Inselstaates und wird unter anderem von der Zerstörung seines Lebensraums bedroht.
Gefährdete Vogel-Art
Einst waren die kleinen, weiß-grauen Australseeschwalben mit dem schwarzen Oberköpfchen und den schwarz umrandeten Augen an den Nordküsten und Flussmündungen Neuseelands weit verbreitet. Mittlerweile leben im ganzen Land nur noch weniger als 40 dieser Vögel, davon zehn Brutpaare. Die in ihrer Heimat "Fairy terns" beziehungsweise "tara iti" genannten Vögel sind auch in Australien, Tasmanien und Neukaledonien ansässig und gelten auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN als gefährdet.
Im Clip: So ist das Liebesleben bei Vögeln
Das Liebesleben der Vögel
Nicht jedes Küken überlebt
Nur noch fünf Nistplätze gibt es im Norden des Landes. Wie viele Küken überleben, ist stets ungewiss. Im vergangenen Jahr etwa habe der Zyklon "Gabrielle" fünf erwachsene Exemplare und alle Küken bis auf eines getötet, erzählt der DOC-Ranger Alex Wilson. Doch Neuseelands diesjährige Brutsaison gibt Anlass zur Hoffnung! Wie das "Department of Conservation" meldete, sind aus den insgesamt 22 gelegten Eiern 18 gesunde Küken geschlüpft!
Von Hand aufgezogen
Diese erstaunlich hohe Erfolgsrate sei auch den guten Witterungsbedingungen geschuldet, so Wilson. Bereits 13 der Jungvögel seien geflogen. Um die Population zu stärken, wurden die Küken im Auckland-Zoo von Hand aufgezogen. Danach wurden sie in einen eigens errichteten Vogelkäfig in einem vor Raubtieren sicheren Gehege gebracht. So würden sie langsam an ein Überleben in Freiheit gewöhnt.
Der Ranger erklärt: "Hier durchlaufen die Küken entscheidende Entwicklungsstadien und verfeinern ihre Flug- und Nahrungssuche-Fähigkeiten in einer natürlichen Umgebung."
Die größten Bedrohungen
Bedroht werden die Australseeschwalben neben Wetterereignissen wie Stürmen und Überflutungen vor allem von der menschengemachten Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes sowie eingeführten Raubtieren wie Ratten, Katzen, Igeln und Mardern. Zudem stören Strandaktivitäten wie Lagerfeuer oder der Einsatz von Drohnen die Tiere und vertreiben sie aus ihren Nestern.
Bleibt zu hoffen, dass der aktuelle Erfolg ein Startschuss für weitere Brutrekorde war und die Australseeschwalben-Population wieder weiter anwächst.