Schutz für die stacheligen Gartenbesucher
Last-Minute-Igelhaus selber bauen: Die Tiere brauchen ab November ein sicheres Quartier für ihren Winterschlaf
- Aktualisiert: 06.11.2023
- 14:16 Uhr
- Vera Motschmann
Igel brauchen jetzt ab November ein sicheres Quartier, in dem sie ihren ungestörten Winterschlaf halten können. Dafür ziehen sie sich gerne in einen dichten Laubhaufen oder in ein Igelhaus zurück. Die Behausung für die kalte Jahreszeit kannst du mit einem selbst gebauten Igelhaus bereitstellen.
Winter-Wohnsitz
Während der kalten Wintermonate ist das Nahrungsangebot für Igel eingeschränkt. Um den Herbst und Winter zu überbrücken, halten Igel von November bis März ihren Winterschlaf. Außer ein paar Fettreserven brauchen Igel eine Behausung, in die sie sich zurückziehen können. Als natürlicher Unterschlupf dient den Igeln ein gemütliches Nest aus Laub und Reisig. Wenn du einen Garten hast, kannst du ein Quartier für die stacheligen Tiere ganz einfach selber bauen. Denn ein sicherer Unterschlupf ist besonders für junge Igel sehr hilfreich, denn sie sind nachgewiesenermaßen noch schlecht im Hausbauen. Wie du ein Igelhaus aus Holz oder ein Quartier aus Ziegelsteinen selber bauen und Blätter sinnvoll verwenden kannst, zeigen wir dir hier.
Tipp: Du kannst für den Bau des Unterschlupfs prima das nutzen, was der Garten im Herbst hergibt. Den Rückschnitt von Bäumen, Laub oder Moos zum Beispiel.
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Igelhaus aus Holz selber bauen
Um ein Igelhaus zu bauen, kannst du dir entweder Fertigbausätze für Igelhäuser im Baumarkt kaufen oder dir die einzelnen Bauteile selber besorgen. Es gibt Baumärkte, die den Service anbieten, die Holzteile direkt in der passenden Größe zuzuschneiden.
Gut zu wissen: Das Igelhaus ist vorne höher als hinten, daher haben die Holzteile der Seitenwände und der Zwischenwand unterschiedliche Höhen. Idealerweise bekommt das Igelhaus einen kleinen abgetrennten Raum, in dem der Igel vor Eindringlingen wie beispielsweise Katzen geschützt ist.
Du brauchst folgende Holzteile und Zubehör:
- 1x Dach: 34 x 46 cm (1)
- 2x Seitenwände: 26 x 30 x 24 cm(2)
- 1x Vorderseite: 26 x 40 cm, Ausschnitt: 10 x 10 cm (4)
- 1x Zwischenwand: 23 x 18 x 22 cm (5)
- 1x Rückenwand: 40 x 24 cm (6)
- 2x Dachlatten: 37 x 2 x 2 cm (3)
- Schrauben
Das Holz sollte eine Stärke von 2 Zentimetern haben. Am besten eignet sich unbehandeltes, gehobeltes Holz von Fichte, Tanne, Weißbuche, Erle oder Eiche.
Und so wird’s gebaut:
- Die beiden Dachlatten (3) der Länge nach an die Dachplatte (1) befestigen und zwar so, dass zu den Seiten hin jeweils 4,5 cm Dachplatte überstehen. Die vordere Leiste wird 5 - 6 cm vom vorderen Rand eingerückt befestigt. Die hintere Leiste wird mindestens 2,5 cm eingerückt zum hinteren Rand angebracht.
- Das Haus wird so gebaut, dass es vorne höher als hinten ist. Die beiden Seitenwände (2) so mit der Rückwand (6) befestigen, dass sich die jeweils höhere, 26 cm hohe Seite vorne befindet.
- Die Front (4) so an die Seitenwände (2) schrauben, dass sich der Eingang ins Igelhaut in der rechten unteren Ecke befindet.
- Die Zwischenwand (5) mit der 22 cm langen Seite von innen neben dem Eingang an die Front (4) befestigen, dabei befindet sich die 18 cm lange Seite am Boden.
- Zum Schluss das Dach oben auf das Haus setzen.
Ideale Innenausstattung
Das Igelhaus an einem ruhigen, geschützten Platz im Garten aufstellen, idealerweise direkt an einem Busch oder einer Hecke. Unter dem Igelhaus eine kleine Kuhle graben und diese mit Sand, Stroh oder Kieselsteinen füllen. Das Innere locker mit Stroh und trockenem Laub als Nistmaterial füllen, damit der Igel etwas zum Kuscheln hat. Von außen kannst du das Igelhaus zusätzlich mit verschiedenen Materialien gegen Kälte isolieren, dafür eignen sich beispielsweise Grassoden, Reisig, Laub oder Borke.
Wichtig: Damit der Igel keine Zugluft bekommt, sollte der Eingang des Hauses zur wetterabgewandten Seite (Süd-Ost) ausgerichtet sein.
Igelhaus bauen aus Steinen
Alternativ kannst du auch ein Igelhaus aus Steinen bauen.
Du brauchst dafür:
- Ziegelsteine
- 1 Holzplatte für das Dach
- Steine zum Beschweren
Und so geht’s:
- Etwa zwei bei drei Ziegelsteine aufeinander stapeln, so dass ein Innenraum von etwa 30 x 40 cm Größe entsteht.
- Wenn möglich, eine Trennwand einziehen und vorne eine Lücke für den Eingang lassen.
- Die Holzplatte als Dach auf die Ziegelsteine legen und mit Steinen beschweren.
- Als Isolation das Igelhaus mit trockenem Laub und Zweigen abdichten.
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Weitere Möglichkeiten für ein selbstgebautes Igelhaus
Wichtig ist, dass das Haus groß genug ist. Ein Raum mit den Maßen 30 x 30 x 30 bis 40 x 40 x 40 Zentimetern reicht auch für Igel, die sich ordentlich Winterspeck angefressen haben, aus, um sich darin wohlzufühlen.
- Obst- oder Weinkiste: Die Kiste auf den Kopf stellen und in eine Längsseite eine Öffnung für den Eingang heraussägen. Ein Stück Folie direkt auf die Kiste legen, damit die Igelhütte einigermaßen wasser- und winddicht ist. Zum Abschluss noch schwere Steine auf dem Dach platzieren, dann kann dem Igelhaus auch der Wind so schnell nichts anhaben.
- Großer Blumentopf: In einen passend großen, alten Topf aus Beton oder Keramik ein Lock für den Eingang fräsen und die Schnittkanten glatt schleifen. Das Abflussloch im Topfboden mit einem Stück Stoff oder Stroh abdichten, damit kein Wasser ins Igelhaus fließen kann.
- Alter Korb: Auch ein alter Holzkorb kann zu einem Igelhaus umfunktioniert werden: Zuerst den Henkel abtrennen, dann den Korb kopfüber stellen und für den Eingang ein passend großes Loch aussägen. Zusätzlich den Korb mit ein paar Steinen auf dem Hausdach beschweren.
Sicherheitsmaßnahmen für das Igelhaus
Natürliche Fressfeinde des Igels sind Füchse, Katzen und Ratten. Gegen Ratten hilft die Installation einer sogenannten Rattenklappe - eine Schwingtür, die Ratten zuverlässig davon abhält, in den geschützten Raum des Igels vorzudringen. Vor dem unerwünschten Besuch einer Katze oder eines Fuchses schützt nur eine entsprechend kleine Öffnung und eine insgesamt stabile Bau-Konstruktion des Igelhauses.