Weniger Zucker, weniger Krankheiten
Milliarden einsparen durch Zuckersteuer: Darum könnten Cola, Limo & Co. bald teurer werden
- Aktualisiert: 20.12.2023
- 16:55 Uhr
- Katharina Heine
Eine Limo hier, ein süßer Snack da: Im Durchschnitt nehmen die Deutschen ca. 95 Gramm Zucker am Tag zu sich, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt dabei nur 50 Gramm. Aus diesem Grund befürwortet die WHO eine Zuckersteuer auf zuckerhaltige Getränke. Wie viel Geld in Deutschland damit eingespart werden könnte und welche Folgen die Einführung der Zuckersteuer mit sich bringt.
Was steckt hinter der Zuckersteuer?
Aktuell gibt es in Deutschland keine Zuckersteuer. Im Falle einer Einführung würde die deutsche Regierung mehr Abgaben von Unternehmen verlangen, die Produkte mit viel Zucker herstellen. Als Folge würden zum Beispiel die Preise der Softdrinks steigen, was wiederum einen Rückgang der Nachfrage und des Zuckerkonsums mit sich bringen würde. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt eine Steuer von 20 Prozent auf zuckerhaltige Getränke.
Aber wie viel würden Softdrinks dann überhaupt kosten? Je nach Zuckerhalt des Getränkes steigt der Preis: Ein 4-er Pack Cola würde beispielsweise nicht mehr 7,16 Euro, sondern 8,59 Euro kosten.
Laut einer neuen Studie könnte Deutschland mit der Einführung der Zuckersteuer viele Erkrankungen verhindern und dadurch das Gesundheitssystem entlasten. In den nächsten zwei Jahrzehnten könnten so bis zu 16 Milliarden Euro eingespart werden.
Im Clip: Jenke von Wilmsdorff über die Risiken des Zuckerkonsums
Macht Zucker süchtig und krank?
Diese Erkrankungen könnten verhindert werden
Untersuchungen eines Forschungsteams der Technischen Universität München (TUM) zeigen, dass die Zuckersteuer positive Effekte auf das deutsche Gesundheitssystem hätte. Immer weniger Menschen würden zuckerhaltige Getränke kaufen und konsumieren. Durch diesen Rückgang des Zuckerkonsums würde das Risiko für Übergewicht oder andere Erkrankungen deutlich sinken.
Auch Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leber- und Zahnschäden könnten dadurch vermindert werden. Besonders gute Nachrichten gibt es in Hinblick auf die Diabetes-Typ 2-Erkrankung. Laut der Studie würde die Zuckersteuer in den kommenden 20 Jahren dazu führen, dass bis zu 244.100 Menschen später oder überhaupt nicht an Typ-2-Diabetes erkranken würden.
In diesen Ländern wirkt die Zuckersteuer bereits
Dass eine Steuer auf zuckerhaltige Getränke positive Effekte erzielt, beweisen Erfahrungen aus Frankreich, Belgien und Ungarn. In diesen Ländern zeigte sich ein Rückgang von Übergewicht, Herz-Kreislauf- und Typ-2-Diabetes-Erkrankungen. Aber was passiert mit den Einsparungen? Das Vereinigte Königreich nutzte die Steuerersparnisse beispielsweise, um den Schulsport zu fördern.
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