Tipps fürs Gärtnern
Steingarten anlegen: Wunderbare Tipps für eine einzigartige Gestaltung
- Aktualisiert: 04.04.2024
- 18:30 Uhr
- teleschau
Ein Fleckchen Erde, wie man es sonst nur im Gebirge sieht - diesen urigen Charme versprüht ein Steingarten. Doch was naturbelassen aussieht, erfordert "hinter den Kulissen" Planung und Pflege. Mit diesen Tipps zum Anlegen und Bepflanzen verleihst du deinem Garten ein alpines Flair.
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Das ist der Vorteil eines Steingartens
Charakteristisch für den Steingarten ist die leichte Hanglage von etwa zehn Prozent. Sie soll die gebirgige Natur im Kleinen darstellen. Idealerweise gibt der Garten diese Bedingungen durch seine Lage bereits von selbst her. Ansonsten kann die hügelige Anmutung auch künstlich erzeugt werden. So kann eine Geländeaufschüttung für die erwünschte "Schieflage" sorgen.
Die leichte Schräglage des Steingartens hat nicht nur optische Gründe, sondern bringt auch einen praktischen Nutzen mit sich. Regen- und Gießwasser fließen rasch von selbst ab. Das wissen die für Steingärten geeigneten Pflanzen zu schätzen, da sie in der Regel empfindlich auf Staunässe reagieren.
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Sonnenverwöhnte Hügel im eigenen Garten
Steingärten sollten - wenn möglich - zur Sonne ausgerichtet sein. Das ist nicht nur ein herzerwärmender Anblick, sondern hat auch eine Funktion: Größere Steinbrocken spenden zum einen Schatten, speichern aber auch tagsüber die Wärme der Sonne, um diese auch nach Sonnenuntergang an die direkte Umgebung abzugeben.
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Eine Skizze zu Beginn anfertigen
Je nach Größe und Komplexität des Vorhabens sollte man eine Skizze anfertigen, die maßstabsgerecht zeigt, welche Fläche des Gartens für die "Alpenlandschaft" vorgesehen ist. Bei der Positionierung solltest du nicht nur das natürliche Sonnenlicht bedenken, sondern auch die Verschattungen durch die eigene Fassade oder andere Gebäude sowie durch Bäume oder Sichtschutz.
Ebenfalls eingezeichnet werden sollten Elemente wie Treppen, Trittstellen, Pfade und Wege, aber auch ein Teich, ein Sitzplatz oder sonstige Deko.
Grundstein-Legung für das Garten-Projekt
Ein Steingarten braucht einen relativ nährstoffarmen, sandig-kiesigen Boden, der eine hohe Wasserdurchlässigkeit vorweist. Zunächst wird der Grund etwa 30 bis 50 cm tief ausgekoffert. Fehlt ein natürliches Gefälle, wird es während dieses Schrittes künstlich erzeugt. Dabei werden auch das an dieser Stelle befindliche Wurzelwerk und Unkraut komplett entfernt.
Empfehlenswert ist das Auslegen von Wühlmausdraht und das Überdecken mit Unkrautvlies. Letzteres erspart das Jäten im Steingarten. Im Anschluss wird eine 20 bis 30 cm hohe Schicht von Bodensubstrat verteilt. Eine optionale Drainage kann etwaiges Stauwasser ableiten.
Passende Steine für den Garten finden
Die Grundzutaten des Rezepts für den gelungenen Steingarten: Steine, Kies und Pflanzen. Wie der Name des Projekts bereits verrät, sind es vor allem Felsen und Ziersteine, die für die charakteristische Optik dieser Gartengestaltung sorgen. Neben der natürlichen Optik spenden die größeren Brocken auch Schatten und Halbschatten für Pflanzen.
Akzente setzt man zum einen durch die Größe und Beschaffenheit der Steine, zum anderen durch ihre Platzierung. Hier gilt: Damit es natürlich aussieht, sollte man nicht auf Symmetrie setzen, sondern auf eine vermeintlich zufällige, unregelmäßige Anordnung von Steinen unterschiedlicher Größe, Form und Optik.
Hierbei wirken Kontraste reizvoll. Kombiniere also große und kleine Steine, kantige und runde sowie glatte und raue. Expert:innen empfehlen zudem, regionale Steine zu verwenden, da diese aus derselben Mikroklima-Zone wie der geplante Steingarten stammen.
Was den Kies angeht, sind unter anderem folgende Gesteinsarten beliebt: Schiefer, Sandstein, Naturgranit, Alpendolomit, Basalt, Gneis und Jurakalkstein.
Welche Pflanzen eignen sich für den Steingarten?
Damit der Steingarten nicht zur Steinwüste verkommt, sondern den Charme der gebirgigen Natur widerspiegelt, sind grüne Lichtblicke gefragt. Dafür eignen sich Halbsträucher, Gräser, Gehölze und blühende Pflanzen am besten. Vor deren Wahl solltest du dich informieren, wie viel Erde beziehungsweise Bodentiefe die Pflanzen brauchen, um sich ideal zu entfalten. Auch die Wuchshöhe und -dichte solltest du kennen, damit sich eine gute Balance aus Grün- und Steinfläche einstellt.
Zu den beliebtesten Pflanzen für Steingärten zählen Alpenaster, Zwergkiefer, Alpen-Leinkraut, Enzian, Lavendel, Fuchsien, Thymian, Narzissen, Nelken, Glockenblumen, Grasnelken, Katzenpfötchen, Kirschlorbeer, Reiher-Federgras und Strauchrose.
So pflegst du deinen Steingarten richtig
Die gute Nachricht: Die meiste Arbeit macht der Steingarten beim Anlegen. Danach gilt er als pflegeleicht. Selbst in trockenen Zeiten kommt er mit wenig Bewässerung aus. Vor allem im Frühling und Sommer solltest du allerdings Unkraut jäten, damit es nicht Jungpflanzen verdrängt. Auch die Entfernung von Moos sollte bedacht werden.
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