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Syrer soll geprahlt haben, dass er für den IS gekämpft hatte

BKA ermittelt gegen terrorverdächtigen Asylbewerber

  • Veröffentlicht: 20.09.2015
  • 17:22 Uhr
  • dpa
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© dpa

Kommen mit den vielen Flüchtlingen auch systematisch IS-Kämpfer nach Deutschland? Konkrete Hinweise gibt es bisher nicht. In Brandenburg soll allerdings ein Syrer mit seinen Taten bei der Terrormiliz geprahlt haben.

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Das Bundeskriminalamt (BKA) ermittelt gegen einen terrorverdächtigen Asylbewerber aus Syrien in Brandenburg. Es sei zutreffend, dass das BKA im Auftrag der Bundesanwaltschaft gegen einen Syrer ermittle, hieß es am Sonntag aus Brandenburger Sicherheitskreisen. Zuvor hatte die "Welt am Sonntag" über den Fall berichtet. Der Zeitung zufolge soll der Mann vor einigen Wochen Mitbewohnern in einer Unterkunft über seine Zeit als Kämpfer für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) erzählt haben.

Der Mann sei als "Gefährder" eingestuft, hieß es aus den Sicherheitskreisen. Den brandenburgischen Sicherheitsbehörden sei der Fall bekannt. Die Ermittlungen seien an die Bundesanwaltschaft abgegeben worden. "Ob es sich bei den im Raum stehenden Straftaten um dummes Gerede des Betreffenden handelt, oder ob sie auf Tatsachen beruhen, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben", hieß es am Sonntag.

Syrer soll für den IS auch getötet haben
 
Wie die Zeitung schreibt, hat der Syrer in dem von anderen Flüchtlingen heimlich per Mobiltelefon gefilmten Gespräch auch gesagt, dass er für den IS getötet habe. Die Aufnahmen seien der Auslöser für ein Ermittlungsverfahren des BKA im Auftrag der Bundesanwaltschaft gewesen.

Anhaltspunkte für eine systematische Einschleusung von Terroristen im Flüchtlingsstrom sieht das BKA nach Informationen der "Welt am Sonntag" nicht. In den vergangenen Monaten sei die Behörde jedoch mehreren Hinweisen nachgegangen, wonach radikale Islamisten als Flüchtlinge nach Deutschland gelangt sein könnten.

BND hat keine weiteren Hinweise auf Terroristen

Unter anderem seien Fotoaufnahmen angeblicher IS-Terroristen in Syrien und im Irak geprüft worden, die sich nun als Asylbewerber in Deutschland aufhalten sollen. Die Aufnahmen, die vor allem über soziale Netzwerke verbreitet wurden, stellten sich bislang als bewusste Fälschungen, Verunglimpfungen oder Verwechslungen heraus.

Der Bundesnachrichtendienst (BND) hatte Mitte der Woche auf dpa-Anfrage erklärt, nach wie vor keine konkreten Hinweise darauf zu haben, dass IS-Kämpfer unter den in jüngster Zeit nach Deutschland gekommenen Flüchtlingen sind.

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