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US-Premiere für Daimlers selbstfahrenden Lkw

Daimler lässt die Roboter-Trucks frei

  • Veröffentlicht: 06.05.2015
  • 18:12 Uhr
  • dpa
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© dpa

Autohersteller testen autonom fahrende Autos seit Jahren auf den Straßen auch in Deutschland. Jetzt schickt Daimler erstmals Lastwagen auf die Straße - allerdings in den USA.

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Daimler lässt erstmals selbstfahrende Lastwagen auf die Straße. Der US-Bundesstaat Nevada hat zwei Lastwagen von Daimler für den Betrieb im Straßenverkehr zugelassen. Die Zulassung sei ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Serienreife, sagte Daimlers Nutzfahrzeugvorstand Wolfgang Bernhard in der Nacht zum Mittwoch in den USA.

Im Juli 2014 hatten die Stuttgarter erstmals einen autonomen Lkw auf einem gesperrten Teilstück der A 14 bei Magdeburg vorgestellt. Damals hatte Daimler angekündigt, die Technologie solle bis 2025 serienreif sein. Nun hat der zur US-Tochter Daimler Trucks North America gehörende Lkw-Hersteller Freightliner in Las Vegas erstmals einen Lastwagen mit Autopilot auf einem US-Highway fahren lassen.

Nevada hatte die niedrigsten bürokratischen Hürden

Nevada unterscheide bei der Zulassung nicht, ob autonome Fahrzeuge zu Testzwecken oder regulär eingesetzt würden, sagte eine Daimler-Sprecherin. "Nevada hatte die niedrigsten bürokratischen Hürden", sagte Daimler-Trucks-Manager Martin Daum. "Aber in Zukunft müssen wir von Bundesstaat zu Bundesstaat schauen."

Bis Daimler in Deutschland soweit sein werde, wird es aber noch dauern. "Wir gehen auf jeden Fall von mehr als fünf Jahren aus", sagte Bernhard der Nachrichtenagentur dpa am Rande der ersten Präsentation auf der Hoover-Talsperre an der Grenze zwischen Nevada und Arizona.

Der Testcharakter bleibt im Vordergrund

Bernhard ist überzeugt, dass Lastwagen eine Vorreiterrolle beim selbstständigen Fahren übernehmen. "Schwere Trucks liegen um Längen vor Personenkraftwagen." Dennoch betonte der Daimler-Vorstand, dass trotz der erfolgreichen Zulassung in Nevada weiter der Testcharakter im Vordergrund stehe.

Zum Investitionsvolumen, Herstellungskosten und möglichen Verkaufspreisen machte das Unternehmen keine Angaben. Ums Geld verdienen gehe es bei dem Projekt zunächst sowieso nicht, so Bernhard. Daimler nimmt auch noch keine Bestellungen für den Zukunfts-Truck an. "Wir sind weit davon entfernt." Wie der Name des Trucks schon sage, gehe es erst einmal vor allem darum, die Kunden zu inspirieren.

Der Lkw hat ein intelligentes System an Bord

Die erste Fahrt legte der Freightliner auf dem US-Highway 15 in Las Vegas zurück. Der Lkw hat ein intelligentes System an Bord, das Radarsensoren, Stereokameras sowie Assistenzsysteme wie den Abstandsregler, Spurhalteassistenten oder Tempomaten kombiniert. Sobald der Lastwagen sich auf der Autobahn befindet, kann der Fahrer das System anschalten. Das Fahrzeug hält dann zum Beispiel automatisch die vorgegebene Geschwindigkeit ein. Überholen muss der Fahrer allerdings nach wie vor von Hand. Das gleiche gilt für Spurwechsel.

In den USA ist der Lkw ein wichtiges Transportmittel. Nach Daimlers Angaben wurden 2012 rund 70 Prozent aller Güter mit Lastwagen transportiert. Nevadas Gouverneur Brian Sandoval sagte: "Der Einsatz dieser innovativen Technologie in einer der wichtigsten Branchen der USA wird einen nachhaltigen Einfluss auf unseren Bundesstaat und die Entwicklung unserer "neuen Wirtschaft" in Nevada haben."

Deutschland ist an die Wiener Konvention gebunden

In den USA sind die Regeln für Testfahrten für autonome Fahrten laxer als in Europa. Insbesondere die Bundesstaaten Kalifornien und Nevada bemühten sich bislang, den Herstellern keine Steine in den Weg zu legen. Autonome Lastwagen wurden allerdings auch in Nevada bislang nicht zugelassen. Deutschland ist an die Wiener Konvention gebunden, die bislang vorschreibt, dass der Fahrer eines Fahrzeugs jederzeit die Kontrolle behält.

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