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Auftakt in der Frauenkirche

Gipfeltreffen der G7-Finanzchefs in Dresden eröffnet

  • Veröffentlicht: 27.05.2015
  • 23:45 Uhr
  • dpa
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Auftakt in der Frauenkirche

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Mit einer Begegnung in der Dresdner Frauenkirche ist am Mittwochabend der Finanzgipfel der führenden westlichen Industrieländer (G7) eröffnet worden. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) begrüßte seine Amtskollegen und Notenbankchefs mit einer kurzen Ansprache. Er habe nach Dresden eingeladen, um die Schönheit der Stadt zu zeigen. Schäuble erwähnte auch, dass in Dresden derzeit Menschen auf der Straße gegen Ausländer, Flüchtlinge und eine angebliche Islamisierung der westlichen Welt demonstrieren. Das sei aber kein spezielles deutsches Phänomen, sondern in vielen Industriestaaten zu finden.

Auftakt an historischem Ort

Mit dem Treffen in der Frauenkirche hatte der Finanzgipfel einen symbolträchtigen Ort gewählt. Die im Krieg zerstörte Kirche war von 1994 bis 2005 mit Spenden aus aller Welt wiedererrichtet worden. Besonders viel Geld kam aus den USA und Großbritannien.

Aus Sicht des britischen Finanzministers George Osborne ist die Frauenkirche nicht nur ein Symbol für Zerstörung: "Sie ist auch ein Symbol für das, wofür die G7 kämpfen: Demokratie und Freiheit." Osborne erinnerte in der Kirche an die leidvolle Geschichte Dresdens im Zweiten Weltkrieg, als britische und amerikanische Bomber die Stadt in Schutt und Asche legten. Dresden teile das Schicksal von Städten wie Coventry, das zuvor von den Deutschen angegriffen worden war.
Osborne erzählte auch eine Geschichte von Versöhnung: Das Turmkreuz der wiederaufgebauten Frauenkirche stamme von einem Kunstschmied, dessen Vater bei der Bombardierung Dresdens Pilot war.

Kampfansage gegen Steuertricks

Die inhaltliche Arbeit des G7-Gipfels beginnt am Donnerstagvormittag. Bis Freitag soll es unter anderem um Schritte für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und die Regulierung der Finanzmärkte gehen. Auch die Kooperation im Kampf gegen Steuerflucht steht auf der Tagesordnung. So wollen die führenden westlichen Industrieländer im Kampf gegen Steuertricks international agierender Konzerne einen Gang höher schalten, wie es in Dresden vor Beratungsbeginn aus Verhandlungskreisen hieß.

Vor dem Auftakt des Treffens hatte es in Dresden mehrere Kundgebungen gegeben, auf denen die Teilnehmer vom Westen mehr Einsatz im Kampf gegen Armut verlangten. Die Entwicklungsorganisation One forderte die G7-Staaten auf, ihre Finanzhilfen auf die ärmsten Länder der Erde zu fokussieren. Auf anderen Veranstaltungen wurden auch ein Schuldenerlass für finanziell angeschlagene Länder und Maßnahmen zur Verhinderung neuer Schuldenkrisen gefordert.

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