Bitterer Abend für den VfB
Gladbach mit Joker-Toren weiter erster BVB-Jäger
- Veröffentlicht: 09.12.2018
- 20:35 Uhr
- dpa
Gladbach bleibt daheim eine Macht. Die Elf von Trainer Dieter Hecking holt beim 3:0 gegen Stuttgart den zehnten Heimsieg in Serie. Für den VfB ist es mal wieder ein bitterer Abend: Drei Gegentore, eine Gelb-Rote Karte und eine Verletzung von Weltmeister Pavard.
Erst zwei Joker-Treffer durch Raffael und Florian Neuhaus, dann ein weltmeisterliches Eigentor von Benjamin Pavard: Borussia Mönchengladbach bleibt mit dem 3:0 (0:0) über den VfB Stuttgart am Sonntag erster Verfolger von Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga. Dagegen steckt der VfB nach einer bitteren zweiten Halbzeit weiter tief im Tabellenkeller fest.
Raffael und Neuhaus kamen zum Abschluss des 14. Spieltags jeweils erst in der 60. Minute auf den Rasen - und belohnten Trainer Dieter Hecking mit den entscheidenden Toren. Das 1:0 war Raffaels Saison-Premierentreffer (69.), ehe Neuhaus in der 77. Minute alles klar machte. VfB- Weltmeister Benjamin Pavard (84.) unterlief anschließend noch ein Eigentor zum 3:0.
Die Borussia kommt damit auf 29 Punkte
Die Borussia kommt damit auf 29 Punkte - und auf einen eingestellten Rekord von saisonübergreifend zehn Heimsiegen in Serie. In dieser Spielzeit hat die Elf vom Niederrhein alle sieben Heimpartien für sich entschieden. Der VfB bleibt mit elf Zählern als Tabellen-16. in großer Abstiegsnot. Dazu sah Erik Thommy noch die Gelb-Rote Karte (83.) und Pavard verletzte sich beim Eigentor.
"Der Respekt ist wieder da vor dem Borussia-Park. Das haben wir uns erarbeitet und wollen es nicht aus der Hand geben. In der ersten Halbzeit hatten wir nicht ganz so den Zug zum Tor, in der zweiten Halbzeit haben sich dann Lücken ergeben. Unsere Ersatzspieler sind eine Qualität, die wir in der letzten Saison so nicht hatten", sagte Hecking nach dem Erfolg und Kapitän Lars Stindl fügte hinzu: "Ich muss unserer Mannschaft wirklich einen riesen, riesen Respekt zollen. In der zweiten Halbzeit haben wir sehr frei, geduldig, ruhig und klar gespielt und mit Vertrauen in das, was wir tun. Wir haben viel Qualität und bringen sie auch auf den Platz."
Hecking ging ein kleines Risiko ein und bot erstmals in dieser Saison den ehemaligen Stuttgarter Ibrahima Traoré in der Startelf des fünfmaligen deutschen Meisters auf. Bei seinen bisherigen sieben Einsätzen war der 30-Jährige jeweils eingewechselt worden. VfB-Coach Weinzierl vertraute vor 48 590 Zuschauern im Borussia-Park dem Argentinier Emiliano Insúa, der für seinen gelbgesperrten Landsmann Santiago Ascacibar in die erste Formation rückte und als Linksverteidiger agierte.
VfB in die Defensive gedrängt
Der agile Traoré war es, der nach einer ansehnlichen, aber nur kurzen Anfangsoffensive der Schwaben für erste Gefahr vor dem VfB-Tor sorgte, als er Ron-Robert Zieler (7.) mit einem Flachschuss prüfte. Zieler klärte sieben Minuten später auch gegen Alassane Pléas zu wenig platzierten Versuch. Nun sah sich der VfB, der bis Sonntag nur neun Treffer erzielte hatte, in die Defensive gedrängt - zunächst folgenlos: Ein Treffer des Franzosen Pléa (27.) wurde von Schiedsrichter Deniz Aytekin wegen Abseits nicht anerkannt.
Stuttgart setzte sich dann wieder energischer zur Wehr. Zunächst vergab Ex-Nationalspieler Mario Gomez frei vor dem exzellent reagierenden Borussia-Keeper Yann Sommer eine Großchance. Das hätte in der 30. Minute die Führung sein müssen. Kurz darauf drosch Marc-Oliver Kempf den Ball aus kurzer Distanz über den Querbalken. Dank Zielers anschließenden Rettungstaten gegen Denis Zakaria und Tobias Strobl hielt der VfB bis zur Halbzeit das 0:0.
Die Ballbesitzquote von 73 zu 27 Prozent in den ersten 45 Minuten sprach klar für die Borussia - das Weinzierl-Team indes ließ sich nach dem Seitenwechsel zunächst nicht einschüchtern. In der 60. Minute forcierte Hecking mit den Einwechslungen von Raffael und Florian Neuhaus den Angriff. Dem Brasilianer Raffael war dann nach seinem Fehlversuch (67.) das 1:0 vorbehalten, als er 21 Minuten vor dem Ende per Kopf seine Saison-Trefferpremiere feiern durfte. Danach war Stuttgart chancenlos.