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Athen soll um Mittel aus dem Euro-Rettungsschirm ESM bitten

Griechenland legt neuen Vorschlag im Schuldenstreit vor

  • Veröffentlicht: 09.06.2015
  • 11:13 Uhr
  • dpa
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Gibt es noch Hoffnungen für Griechenland? Die griechische Regierung glaubt daran und legt den Geldgebern eine neue Liste mit Vorschlägen vor.

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Das von der Pleite bedrohte Griechenland hat neue Vorschläge zur Beilegung des Schuldenstreits vorgelegt. Wie am Dienstag der Deutschen Presseagentur (dpa) in EU-Kreisen betätigt wurde, werden sie derzeit von den internationalen Geldgebern geprüft. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg handelt es sich um ein dreiseitiges Papier mit Vorschlägen, das von der griechische Verhandlungsdelegation in Brüssel überreicht wurde. Bloomberg beruft sich auf eine namentlich nicht genannte Person, die mit den Verhandlungen betraut ist.

In dem neuen Papier soll laut Bloomberg die Bitte enthalten sein, dass die Gläubiger Mittel aus dem Euro-Rettungsschirm ESM für die Rückzahlung von Krediten der Europäischen Zentralbank (EZB) freigeben sollen. Außerdem wollen die Griechen wieder mehr kurzlaufende Geldmarktpapiere (T-Bills) am Markt platzieren. Wie Bloomberg weiter berichtet, habe die griechische Verhandlungsdelegation um ein Treffen mit dem EU-Kommissar Pierre Moscovici gebeten.

Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" haben die internationalen Geldgeber unter bestimmten Bedingungen eine Verlängerung des aktuellen Hilfspakets für Griechenland bis März 2016 angeboten. Die Zeitung beruft sich auf Verhandlungskreise in Brüssel.

Tsipras trifft sich mit Merkel

Seit Februar können sich griechische Banken nicht mehr bei der EZB frisches Geld besorgen, weil die Notenbank Hellas-Staatspapiere nicht mehr als Sicherheiten akzeptiert. Die Geldhäuser sind daher auf teurere Ela-Notkredite angewiesen.

An diesem Mittwoch ist in Brüssel ein weiteres Krisengespräch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras geplant. Daran teilnehmen soll auch der französische Präsident Francois Hollande.

Griechenland ist akut von einer Staatspleite bedroht. Das Hilfsprogramm für das Euroland läuft Ende Juni aus. Bis dann muss ein Kompromiss über das von den Geldgebern aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) geforderte Reformpaket gefunden werden. Sonst können Hilfen von 7,2 Milliarden Euro nicht ausgezahlt werden.

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