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Nächstes Debakel für Nürnberg

Leipzig stürmt auf Platz zwei

  • Veröffentlicht: 07.10.2018
  • 20:30 Uhr
  • dpa
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© (c) dpa-Zentralbild

RB Leipzig entwickelt sich zum Titelkandidaten. Hilflose Nürnberger bekommen die gnadenlose Wucht der Mannschaft von Ralf Rangnick zu spüren, die ihren höchsten Sieg im Profi-Fußball feiert. Die Franken erleben dagegen den nächsten Auswärts-Tiefschlag.

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Mit einer berauschenden Gala und dem höchsten Sieg in der Vereinsgeschichte im Profi-Fußball ist RB Leipzig auf den zweiten Platz der Bundesliga-Tabelle gestürmt - Gegner 1. FC Nürnberg hat dabei das nächste üble Auswärts-Debakel erlebt. Die Roten Bullen fertigten die Franken am Sonntagabend zum Abschluss des siebten Spieltags mit 6:0 (4:0) ab, sind nun seit sechs Spielen in der Liga ungeschlagen und vorerst zu einem der Titelkandidaten aufgestiegen. Beim Blick auf die Tabelle jubelten die Leipziger Fans im Stadion, die «Club»-Spieler standen wie erstarrt auf dem Spielfeld.

«Wir haben es gut gemacht: Wir waren vorne mutig, hinten konsequent und dann gewinnst du halt auch in der Höhe», sagte Leipzigs Marcel Sabitzer zufrieden. Nach nicht mal sieben Minuten hatten die stürmischen Leipziger von Trainer Ralf Rangnick mit einer 2:0-Führung durch Kevin Kampl in dessen 100. Ligaspiel (3.) und Yussuf Poulsen (7.) für die Vorentscheidung gesorgt. Der Rest war Kür gegen bemitleidenswerte Gäste.

Man sei unter anderem bei eigenem Ballbesitz zu schwach gewesen, sagte FCN-Sportvorstand Andreas Bornemann. «Dann hast du irgendwann eine Lawine, die über dich drüber rollt.» Trainer Michael Köllner müsse sich um seinen Job deswegen jedoch keine Sorgen machen. «Er macht einen sensationellen Job und da braucht sich keiner Gedanken machen: Das wird auch bis zum Ende der Saison so bleiben», sagte Bornemann bei Sky.

Noch vor der Pause erhöhten Sabitzer (21.) und Timo Werner (31.) mit seinem 50. Bundesligator für Leipzig. Doch damit noch lange nicht genug: Sabitzer (55.) und Werner (59.) setzten das Tor-Festival fort, wobei Werner (63.) sogar noch einen Foulelfmeter vergab. Für die Attacke zuvor hatte Nürnbergs Tim Leibold die Rote Karte gesehen.

Hilflose und naive Nürnberger

Die ersten Minuten ließen mehr als erahnen, dass die Hoffnung von Köllner auf eine «bärenstarke» Leistung seiner Mannschaft und eine «durchschnittliche oder schlechte» der Leipziger sich an diesem erinnerungswürdigen Rekordabend in der Red Bull Arena vor 37 389 Zuschauern nicht erfüllen würde. Von Müdigkeit war bei den Sachsen nichts zu spüren, kein Wunder: Rangnick brachte im Vergleich zum 3:1 rund 72 Stunden zuvor in der Europa League bei Rosenborg Trondheim sieben frische Kräfte, darunter auch Kampl.

Nicht mal drei Minuten waren gespielt, da riss der Mittelfeldantreiber seine Arme nach oben und bejubelte mit dem Leipziger Anhang die Führung von RB. Und es war ein Tor wie aus dem Rangnick'schen Umschaltspiel-Lehrbuch: Kurz vor der Mittellinie eroberten seine Spieler in der eigenen Hälfte den Ball, dann ging es rasend schnell. Zu schnell für die Nürnberger, die nach ihrem bitterbösen 0:7 bei Borussia Dortmund elf Tage zuvor alles, nur nicht naiv ins Spiel bei RB gehen wollten. Emil Forsberg auf Kampl, Kampl auf Werner, Werner auf Kampl - Tor. Alle drei gehörten zu denen, die neu in die Startformation gerückt waren.

So wie Poulsen. Nach Vorlage von Sabitzer schob der Däne im Fallen den Ball an Nürnbergs Torwart Fabian Bredlow vorbei. Nun ging es nur noch darum, wie hoch der Sieg ausfällen und wie weit RB in der Tabelle nach vorn rücken würde. Denn die hilflosen Franken hatten genau das gemacht, was ein Gegner der Leipziger nie machen sollte: Sie so richtig in Spiellaune kommen lassen. Tor Nummer drei fiel daher auch nicht überraschend, diesmal machte es Sabitzer selbst. Bredlow, einst mal bei den Leipzigern unter Vertrag, sah beim Schuss ins kurze Eck nicht gut aus.

Ins lange Eck aus 16 Metern traf Werner, endlich Saison-Tor Nummer drei in der Liga für den Nationalstürmer. Viel zu viel Platz ließen die Gäste ihm und Vorbereiter Forsberg. Club-Trainer Köllner, der in seiner Box mit Händen in der Tasche hin und her ging, senkte den Blick nach unten. Schadensbegrenzung, mehr war nicht mehr möglich. Aber nicht mal das bekamen die Nürnberger hin. Nach ein paar fast schon ruhigen Minuten der Gastgeber direkt nach der Pause erhöhten diese noch mal das Tempo - und das Torkonto durch Sabitzer und Werner. Danach wäre noch mehr dringewesen durch Werners Elfer und einen Kopfball von Kapitän Willi Orban an den Pfosten. Der Rekordsieg war aber eh schon besiegelt und das 5:1 zu Drittligazeiten in der Saison 2013/2014 übertrumpft.

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