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Planlos in Flüchtlingsfrage

Schami kritisiert Bundesregierung

  • Veröffentlicht: 17.10.2015
  • 19:17 Uhr
  • dpa
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Rafik Schami kritisiert: Die Bundesregierung ist planlos in der Flüchtlingsfrage.

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Der syrisch-deutsche Schriftsteller Rafik Schami (69) hat die Planlosigkeit der Bundesregierung in der Flüchtlingsfrage kritisiert. "Diese großartige deutsche Bevölkerung mit ihrer Gastfreundschaft hat andere Politiker verdient", sagte Schami am Samstag auf der Frankfurter Buchmesse. "Politiker, die nicht leichtsinnig die Grenzen aufmachen, ohne sich vorbereitet zu haben. Die haben kein Konzept, wo ist das?", fragte er und spöttelte in Richtung Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): "Diese großartige Geste von Mutter Teresa, die Grenze aufzumachen." Das Wort Grenze sei auf einmal ein Schimpfwort. "Aber wir brauchen Grenzen." Schami stellte seinen neuen Roman "Sophia oder Der Anfang aller Geschichten." (Hanser) vor.

Es ist ein Bild des Chaos in Europa

Schami kritisierte auch Europas Flüchtlingspolitik: "Die Politiker in Europa fallen auseinander. Es ist ein Bild des Chaos in Europa, der eine macht Stacheldraht, der nächste öffnet die Grenzen, der Dritte sagt, Monsieur Hollande, ich nehme 1.000 Flüchtlinge." Zudem hätten die westlichen Länder "keinen einzigen Contra-Politiker" zu Russlands Präsident Wladimir Putin: "Putin liegt wirtschaftlich am Boden und diktiert die Politik im Orient. Er will Assad behalten, basta." Und US-Präsident Barack Obama, "diese Supermacht", habe keine Antwort darauf.

Der Westen müsse Druck ausüben auf diese Länder, die den Islamischen Staat (IS) unterstützt haben, forderte Schami. "Diese Terroristen bekommen Geld aus Katar, Saudi-Arabien und weiß der Teufel woher. Diese Länder würden nicht einmal mehr 24 Stunden existieren, wenn die Europäer den elektronischen Hahn abdrehen würden, all diese Geräte dort funktionieren nicht ohne die Technik des Westens."

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