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Opferzahl auf mehr als 200 gestiegen

Starkes Erdbeben trifft Afghanistan und Pakistan

  • Veröffentlicht: 26.10.2015
  • 18:27 Uhr
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© dpa

Die Erde bebt im Hindukusch heftig: Afghanistan, Pakistan, Indien und Nepal sind betroffen. Es gibt Berichte über Zerstörungen und sehr viele Opfer.

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Nach dem schweren Erdbeben in der Hindukusch-Region ist die Zahl der Todesopfer auf über 200 gestiegen. Allein in Pakistan kamen nach Angaben der Behörden am Montag mehr als 150 Menschen ums Leben, es gab Hunderte Verletzte. Das Militär und die Zivilbehörden hätten in der am schlimmsten betroffenen Region im Norden eine groß angelegte Rettungsaktion gestartet, um das gesamte Ausmaß der Katastrophe abschätzen zu können, sagte Informationsminister Pervaiz Rasheed. Mindestens 700 Verletzte wurden in der nordwestlichen Provinz Khyber-Pakhtunkhwa in Krankenhäusern behandelt.

In Afghanistan stieg die Zahl der Toten nach Angaben der Behörden auf mindestens 69. In der Provinz Kunar im Osten starben 42 Menschen, 67 wurden verletzt, wie Abdul Habib Sayedkhel, Polizeichef der Provinz, sagte. 

Das Geoforschungszentrum in Potsdam registrierte am Montag eine Stärke von 7,5, ebenso die US-Erdbebenwarte. Das Zentrum soll in 200 Kilometern Tiefe gelegen haben. Augenzeugen in Pakistan berichteten von schweren Schäden.

Die Stromnetze und Kommunikationsverbindungen brachen in mehreren Teilen Afghanistans, Pakistans und Nordindiens zusammen. Überall rannten die Menschen in Panik auf die Straßen. Nach Angaben der pakistanischen Zeitung "Dawn" wurden Streitkräfte, Polizisten, lokale Beamte und zivile Helfer dazu aufgefordert, alle verfügbaren Kräfte zu mobilisieren. Die pakistanische Erdbebenwarte warnte vor Nachbeben.

Erdrutsche ausgelöst

Ein Augenzeuge im pakistanischen Abbottabad berichtete "Dawn", in seiner Region seien mehrere Erdrutsche ausgelöst worden. Es gebe im Swat-Tal viele Schäden, berichtete die pakistanisch-kanadische Dokumentarfilmerin Sharmeen Obaid-Chinoy auf Twitter. Das Haus ihres Fahrers in Shangla sei zerstört.

In Peschawar im Nordwesten des Landes stürzte mindestens ein Haus in sich zusammen. In der Hauptstadt Islamabad fiel durch das Beben das Fernsehen aus, wie ein dpa-Reporter berichtete. Im nordindischen Kaschmir brachen die Handy-Netze zusammen. Die Erschütterungen waren bis ins indische Neu Delhi und in die nepalesische Hauptstadt Kathmandu zu spüren.

Erst vor einem halben Jahr, am 25. April, hatte es ein großes Himalaya-Erdbeben der Stärke 7,8 gegeben, dessen Zentrum in Nepal lag. Damals starben rund 9.000 Menschen.

Das Zentrum des Bebens lag rund 70 Kilometer südlich der afghanischen Stadt Faisabad, wo die Bundeswehr bis 2012 ein Außenlager unterhielt. Die Region ist das Dreiländereck von Afghanistan, Pakistan und Tadschikistan.

Sehr starkes Beben

Bei der Messung von Erdbeben wird die Stärke der Bodenbewegung angegeben (Magnitude). Weltweit treten jährlich etwa 50.000 Beben der Stärke 3 bis 4 auf. Etwa 800 haben die Stärken 5 oder 6. Ein Großbeben hat den Wert 8.

Erdbeben können je nach Dauer, Bodenbeschaffenheit und Bauweise unterschiedliche Auswirkungen haben. Meist gilt: Stärke 6: mäßiges Beben, Tote und schwere Schäden in dicht besiedelten Regionen. Stärke 7: starkes Beben, oft mit katastrophalen Folgen.

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