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Kremlchef lässt sich nicht beirren

Syrien: Putin verteidigt russische Luftangriffe

  • Veröffentlicht: 12.01.2016
  • 08:51 Uhr
  • dpa
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© dpa

Er hält am umstrittenen Staatschef Assad fest - wenn auch mit Einschränkungen.

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Im Syrien-Konflikt hat Kremlchef Wladimir Putin Vorwürfe als Lüge bezeichnet, russische Luftangriffe würden auch moderate Gegner von Machthaber Baschar al-Assad treffen. "Die vermeintlichen Videobeweise für diese Behauptung sind entstanden, noch bevor die russischen Streitkräfte ihren Einsatz überhaupt begonnen hatten", sagte Putin in einem Interview der «Bild»-Zeitung (Dienstag). "Das können wir beweisen, auch wenn es unsere Kritiker nicht wahrhaben wollen."

Die russische Luftwaffe unterstützt seit Ende September die syrische Armee. Nach Putins Darstellung nehmen die Kampfjets dabei die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und mit ihr verbündete Gruppen unter Beschuss. Syrische Aktivisten und die USA bezweifeln dies.

Putin bekräftigt Unterstützung für Assad

Mit Blick auf zahlreiche zivile Opfer in dem Bürgerkrieg räumte Putin ein, dass der syrische Präsident Assad viele Fehler im Laufe dieses Konfliktes gemacht habe. Russland ist einer der engsten Partner der Führung in Damaskus. Zugleich machte Putin Kräfte aus dem Ausland verantwortlich, mit Waffen, Geld und Kämpfern den Konflikt befeuert zu haben. Moskau versorgt Damaskus seinerseits seit Jahrzehnten mit Waffen.

Putin bekräftigte in dem Gespräch seine Unterstützung für Assad. "Das soll aber nicht bedeuten, dass alles beim Alten bleiben kann", betonte er. Es müssten eine Verfassungsreform und vorgezogene Präsidentenwahlen folgen, bekräftigte der russische Staatschef.

Russland nicht unterschätzen

Durch ihr militärisches Engagement im Syrien-Konflikt hat sich die Atommacht Russland trotz harscher Kritik aus dem Westen wieder als zentraler Verhandlungspartner ins Spiel gebracht. Eine Rolle als Supermacht strebe er für den größten Flächenstaat der Erde aber nicht an, erklärte Putin. "Das ist viel zu teuer und unnötig."

Zugleich lehnte der Kremlchef den Begriff "Regionalmacht" vehement ab. Russland liege teils in Europa, grenze im arktischen Ozean an Kanada und sei im Osten Nachbar der USA und Japans. "Wer die Bedeutung Russlands in der Welt trotzdem herabsetzen will, der will in Wahrheit nur sich und sein eigenes Land erhöhen. Das ist ein Fehler."

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