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Operation "Starke Schiene"

Wie die Bahn die Wende schaffen will

  • Veröffentlicht: 18.06.2019
  • 21:21 Uhr
  • dpa
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Mit einer neuen Strategie will die Deutsche Bahn aus der Krise. Am Dienstag präsentierte der Vorstand das Papier dem Aufsichtsrat.

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Mehr Fahrgäste und ein besseres Bahnangebot in Deutschland, weniger internationale Aktivitäten: Mit einer neuen Konzernstrategie will der Vorstand um Bahnchef Richard Lutz den Staatskonzern aus seiner Krise führen. Am Dienstag präsentierte er dem Aufsichtsrat in Potsdam das 170-Seiten-Papier mit dem Titel "Starke Schiene", das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Unter vielen Überschriften und Fotos bündelt es neue und bekannte Vorhaben. Konkrete Angaben zur Finanzierung gibt es nicht. Eine Auswahl der Ziele:

MEHR FAHRGÄSTE:

Bis 2030 will die Bahn AG die Zahl der Fahrgäste im Fernverkehr verglichen mit 2015 auf 260 Millionen im Jahr verdoppeln. Dazu soll in Mitarbeiter und neue Züge investiert werden. Die Kapazität des Schienennetzes soll um 30 Prozent steigen - nicht nur durch neue Gleise, sondern auch durch Digitaltechnik, mit der die Züge dichter fahren können. Die Zahl der Fernverkehrszüge soll von rund 460 Zügen auf bis zu 600 wachsen.

"Die Schiene wird das selbstverständliche Verkehrsmittel von allen sein", verspricht der Vorstand. Auch im Regionalverkehr sollen mehr Menschen umsteigen: Eine Milliarde zusätzliche Fahrgäste im Jahr sind angepeilt, was einem Zuwachs um die Hälfte entspräche.

BAHNHÖFE ALS MOBILITÄTSKNOTEN, MEHR WLAN:

100.000 neue Fahrradstellplätze bis 2022, Auto- und E-Tretroller-Verleih, Fernbus-Haltestellen: Viele Bahnhöfen sollen Kunden mehr bieten als Züge. "Vernetzte Drehscheiben der Mobilität" sind das Ziel. Die Bahn-Buchungsapp DB Navigator soll Europas größte Mobilitätsplattform werden. Bis 2021 sollen Fernzüge kostenfreies WLAN erhalten - also auch Intercity-Züge. In Regionalzügen hängt es davon ab, ob die Länder den drahtlosen Internetzugang bestellen.

MEHR UMWELTSCHUTZ:

Im Jahr 2030 soll die Bahn statt zu 57 Prozent wie heute zu 80 Prozent mit erneuerbarer Energie angetrieben werden, acht Jahre später vollständig. Das hatte sich die Bahn eigentlich erst für 2050 vorgenommen, dem Bund als Eigentümer reichte das aber nicht. Die Herausforderung ist groß: Bislang sind erst 60 Prozent der Strecken elektrifiziert, auf den übrigen fahren häufig noch Dieselloks. Für nennenswerte Fortschritte müssten Milliarden in Oberleitungen fließen.

"Deutschland wird seine Klimaziele nur erreichen, wenn es im kommenden Jahrzehnt gelingt, massiv Verkehr auf die Schiene zu verlagern", argumentiert Lutz in dem Papier. "Die starke Schiene hilft unserem Land."

ENGERER TAKT:

Auf Hauptstrecken sollen die Fernzüge zwei Mal pro Stunde fahren. Mehr als 30 Städte sollen bis 2030 einen Halbstundentakt erhalten. Fernverkehrszüge sollen in mehr Städten halten, 80 Prozent der Deutschen sollen so erreicht werden. Mit dem "Deutschland-Takt" werden andere Züge besser darauf abgestimmt. Das Land werde näher an die Städte rücken, verspricht die Strategie.

MILLIARDENINVESTITIONEN:

"Für eine starke Schiene gibt es noch viel zu tun", heißt es in dem Papier. Auf dem 33.000 Kilometer langen Netz lastet nach Konzernangaben ein 50 Milliarden Euro schwerer Investitionsstau.

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