Interview mit Stefanie Kloß
"The Voice" 2022 – Stefanie Kloß: "Wenn man einmal zur 'The Voice'-Family gehört, dann hat man immer Spaß, wiederzukommen"
- Aktualisiert: 07.07.2022
- 17:49 Uhr
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In ihrer 4. Staffel bei "The Voice of Germany" buzzert Stefanie wieder alleine, nachdem sie und Yvonne Catterfeld in der Jubiläumsstaffel 2020 den ersten weiblichen Doppelstuhl der "The Voice"-Geschichte bildeten und hinter Samu und Rea den zweiten Platz belegten. Ob die Silbermond-Frontfrau Yvonne vermisst und was sie zu Peter Maffay sagt, erfährst du im Interview.
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- Einer ihrer Coach-Kollegen ist ein bekannter Rockstar. Hier findest du das Interview mit Peter Maffay.
Stefanie, du bist jetzt zum vierten Mal bei "The Voice of Germany" dabei. Wieso liegt dir diese Show so am Herzen?
Stefanie Kloß: Wenn man einmal zur "The Voice"-Family gehört, dann hat man immer Spaß, wiederzukommen. Mich fasziniert es, dass diese Sendung nicht langweilig wird. Die Blind Auditions sind immer wieder spannend, inspirierend und überraschend. Das kannst du nicht planen. "The Voice of Germany" bleibt für mich immer noch die größte und wichtigste Musiksendung in Deutschland.
In Staffel 4 warst du zum ersten Mal dabei. Wie hat sich die Show seitdem entwickelt?
Meine erste Staffel war für mich total aufregend. Es war das allererste Mal, dass ich was ohne die Band gemacht habe, obwohl wir auch dieses Projekt irgendwie zusammen machen. Wir sitzen vor den Battles beieinander und stecken die Köpfe zusammen und überlegen gemeinsam, wen ich mit wem zusammen singen lassen könnte oder welche Songs ich wähle. So ist "The Voice" irgendwie trotzdem ein Silbermond-Projekt.
Wenn man sich die Entwicklung der Show anschaut, dann finde ich zuallererst, dass das Niveau auch in diesem Jahr unglaublich hoch ist.
Es gibt einfach immer wieder zu entdeckende Gesangstalente da draußen. Die Show hat sich auch vom Look weiterentwickelt, das sieht man, wenn man sich heute mal eine ältere Sendung anschaut. Ich mag es auch, dass die Coach-Konstellation jede Staffel anders ist. Ich kann mich gut an die Jubiläumsstaffel erinnern, in der ich mit Yvonne Catterfeld in einem Doppelstuhl saß. Bei "The Voice" wird viel ausprobiert und trotzdem hat es den Kern nicht verloren, nämlich einfach, dass es um Talente geht, die wir in unseren Stühlen nicht sehen, sondern nur anhand ihrer Stimme beurteilen.
Vermisst du Yvonne und euren Doppelstuhl?
Der Doppelstuhl mit Yvonne war eine tolle Erfahrung. Es war eine super Zeit, aber es war auch nicht nur easy. Yvonne ist eine Solokünstlerin und ich bin die Sängerin einer Band. Wir mussten uns für diese Zeit darauf einlassen, ein Team, besser: ein Duo zu sein. Es war spannend, einen gemeinsamen roten Faden für unser Team zu entwickeln. Jetzt aber freu ich mich sehr auf diese Staffel.
Im Clip: Stefanie und Yvonne singen mit Oliver Henrich
Oliver Henrich mit Stef & Yvonne: "If It Wasn't You"
Wie stehst du zu deinen Coach-Kollegen Mark, Rea und Peter?
Mark kenne ich mit Abstand am längsten. Mit Rea habe ich aber auch schon oft zu tun gehabt. Und Peter und ich haben beide unsere Stimmen in einem animierten Kinofilm Tieren geliehen. Er hat einen Löwen gesprochen, ich ein Stachelschwein, eine sehr schöne Zusammenarbeit. Ich habe ihn immer als einen Künstler wahrgenommen, der die deutsche Musiklandschaft geprägt hat. Ich war sehr gespannt, wie er sich in dieser Sendung schlagen wird, weil es für ihn das erste Mal ist, dass er so was macht. Ich glaube, durch Peter Maffay hat "The Voice of Germany" in diesem Jahr an Tiefe gewonnen. Er nimmt sich Zeit, um sein Feedback zu geben. Wenn er was sagt, dann sitzt das immer und zwar auf den Punkt. Er findet die richtigen Worte, hat immer den richtigen Ton. Vielleicht ist er ein bisschen ruhiger als wir, aber er ist niemals zu unterschätzen.
Wie wirkt sich das auf die Harmonie zwischen den Coaches aus?
Mark und Rea ist es ist relativ egal, ob Peter ruhig oder tiefgründig ist. Die machen ihr eigenes Ding. Die beiden sitzen auf den äußeren Stühlen und ihre Wortgefechte werden über den Köpfen von Peter und mir ausgetragen. Aber ich glaube, dass Peter auch einen positiven Einfluss auf Mark hat: Ich habe das Gefühl, dass Mark in seiner Gegenwart seriöser wirkt. Rea hat schon mit Peter zusammengearbeitet. Uns alle verbindet der Respekt, den wir voreinander haben. Es ist am Ende einfach rundum harmonisch.
Du bist Mutter eines Sohnes. Hat denn der kleine Drache Tabaluga schon Einzug bei euch gehalten?
Tatsächlich! Als ich Peter vor ein paar Monaten für ein Interview getroffen hatte, hat er mir eine kleine Tabaluga-Tüte mitgegeben: Ganz niedlich zusammengepackt, eine kleine Jacke und ein Buch und ein Tabaluga-Kuscheltier. Seitdem muss ich jeden Abend zwei kleine Tabaluga-Videos gucken. Wir haben auch angefangen, das Hörspiel zu hören. Allerdings sollte man das vielleicht erst ab sechs Jahren hören, denn es hat schon einen gewissen Gruselfaktor. Trotzdem: Als Musiker so etwas wie Tabaluga ins Leben gerufen zu haben, ist etwas, das für immer von Peter Maffay bleiben wird.
Die Talente kommen hierher, weil sie davon träumen, irgendwann da zu sein, wo ihr Coaches seid. Rätst du ihnen, sich einen Plan B zurechtzulegen, oder ist es schlauer, All-in zu gehen?
Das mit Plan A und B ist auch eine Frage der Situation, in der man steckt. Ich war 14, da haben wir uns als Band kennengelernt. Mit 20 haben wir unseren ersten Plattenvertrag unterschrieben. Das läuft nicht bei allen so reibungslos. Wir hatten das Glück. Wir haben gesagt, wir gehen jetzt All-in, wir gehen ein Jahr nach Berlin und gucken mal, ob das so funktioniert. Man darf auch nicht vergessen, dass wir zu diesem Zeitpunkt schon ungefähr sechs, sieben Jahre eine Band waren. Das kam auch nicht von heut auf morgen, aber es hat eben für uns gut funktioniert. Bei Mark sah das anders aus. Er hat erst mal studiert, bevor das dann mit der Musik wirklich funktioniert hat, genauso wie Rea. Also jeder muss für sich seinen eigenen Weg finden. Musik als großes Hobby zu haben ist genauso viel wert, wie Musik als deinen Lebensinhalt zu wählen.
Was kann Musik in solch krisengeplagten Zeiten wie jetzt bewirken und bewegen?
Wir alle sind realistisch genug, zu wissen, dass wir mit Musik die Welt nicht ändern werden. Wir werden es leider nicht bewirken können, mit einem einzigen Lied die Kriege in dieser Welt zu schlichten. Was wir tun können, ist Aufmerksamkeit erzeugen, trösten, ein Halt sein, zum Nachdenken anregen. Viele dieser kleinen Tropfen können am Ende eine große Welle auslösen. Eine große Welle von etwas, was dann vielleicht doch dazu bewegt, dass sich Dinge zukünftig in andere Richtungen bewegen. Das hat man bei "Sound of Peace" am Brandenburger Tor gespürt: Wenn viele Menschen durch Musik zusammenkommen, ist das ein Zeichen, und zwar ein größeres Zeichen, als still zu sein.
"The Voice of Germany" 2022 siehst du ab 18. August um 20:15 Uhr auf ProSieben. Am nächsten Tag läuft Folge 2 in SAT.1.
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