Süße Versuchung
Deine Gesundheit mit Erdmandeln verbessern: Wie gesund ist die Power-Knolle für dich?
- Aktualisiert: 26.05.2023
- 09:52 Uhr
Erdmandeln - sind das Nüsse oder Mandeln? Weder noch! Entgegen ihres Namens ist die Erdmandel eine Knolle - und eine süße noch dazu. Von den Nährwerten bis zur Verwendung in der Küche - erfahre hier alle Infos zur Power-Knolle Erdmandel.
Weder Nuss noch Mandel - was sind Erdmandeln?
Erdmandeln sind eichelgroße, nussartige Knollen eines Zyperngrases, die auch unter dem Namen Tigernüsse oder Chufas bekannt sind. Sie gehören zur Familie der Sauergrasgewächse und werden insbesondere in Spanien, Nordafrika, Brasilien und Ostindien angebaut. Das weißlich-gelbe Fleisch der Erdmandeln hat einen süßen, nussigen, vanilleartigen Geschmack und erinnert an Mandeln oder Haselnüsse. Sie sind jedoch nicht so intensiv im Geschmack wie diese beiden Nusssorten. Viele Menschen schätzen den milden Geschmack und die angenehme Textur der Knollen und nutzen sie daher als Zutat in Müslis, Smoothies oder Backwaren. Erdmandeln sind bereits seit Jahrhunderten Bestandteil der menschlichen Ernährung und erfreuen sich heute aufgrund ihrer vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften zunehmender Beliebtheit. Doch was genau macht sie so gesund? Lies weiter, um von den Inhaltsstoffen und der Wirkung dieser Knolle sowie den verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten zu erfahren.
Erdmandel-Nährwerte - das steckt drin
Die Erdmandel ist nicht nur geschmacklich interessant, sondern auch in puncto Nährstoffe. Sie enthält viele Ballaststoffe (circa 30 Prozent), ungesättigte Fettsäuren und Mineralstoffe wie Phosphor, Magnesium, Calcium, Kalium und Natrium. Der Fettgehalt der Erdmandel ist vergleichsweise hoch (20-25 Prozent), jedoch handelt es sich dabei größtenteils um gesunde, ungesättigte Fettsäuren, die sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken. Zudem enthalten Erdmandeln das zellschützende Vitamin E, den sekundären Pflanzenstoff Rutin, der entzündungshemmend wirkt und gegen Gefäßerkrankungen und Durchblutungsstörungen hilft, sowie Biotin, das wichtig für Haut und Haare ist. Im Vergleich zu Erdnüssen und Mandeln haben Erdmandeln einen geringeren Proteinanteil. Dieser beträgt nur acht Prozent und die Zusammensetzung der Proteine ist anders als bei echten Nüssen. Daher eignen sich Erdmandeln auch für Menschen mit einer Nussallergie oder Histaminintoleranz. Die Knollen sind von Natur aus laktose- und glutenfrei und können somit auch bei einer Laktose- und Glutenunverträglichkeit verzehrt werden.
Erdmandel-Wirkung: Darum ist die Erdmandel so gesund
Die Erdmandel ist nicht nur ein leckerer Snack, sondern auch ein wahres Superfood. Sie enthält viele wichtige Nährstoffe, die positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Eine besondere Rolle spielt dabei der hohe Anteil der Ballaststoffe. Diese sorgen nicht nur für ein langes Sättigungsgefühl, sondern unterstützen die Verdauung, helfen bei Verstopfung, sorgen für eine gesunde Darmflora und regulieren den Blutzuckerspiegel. Deshalb sind Nüsse auch ideal als Anti-Heißhunger-Snack in der Diät geeignet - Mandeln zum Abnehmen sind beispielsweise ideal. Zudem wirkt die Erdmandel in unserem Körper basisch und gleicht somit den Säure-Basen-Haushalt aus. In der Volksmedizin wird die Knolle außerdem gegen erektile Dysfunktion eingesetzt. Verschiedene Tierversuche haben ergeben, dass die Erdmandel aphrodisierende Eigenschaften hat, denn sie lässt den Testosteronspiegel ansteigen.
Das Superfood wirkt zudem:
- harntreibend
- durchblutungsfördernd
- stärkend
- stimulierend
- entzündungshemmend
- gegen Blähungen
Mehr Infos zum Thema Superfood findest du im Clip:
Das Superfood-Quiz
So wird die Erdmandel verwendet
Die Verwendungsmöglichkeiten der Erdmandel sind vielfältig. Ganze unverarbeitete Erdmandeln eignen sich als Knabberei für zwischendurch. Auch in Form von Flocken, Mehl, Milch, Mus oder Öl lässt sich die Erdmandel in der Küche verwenden.
Ganze Erdmandeln
Möchtest du ganze Erdmandeln als gesunden Snack genießen oder weiterverarbeiten, dann weiche sie am besten für mindestens vier Stunden bis zu höchstens einem Tag in Wasser ein. Denn die Knollen sind ziemlich hart. Es gibt auch geschälte Erdmandeln zu kaufen, die weicher sind. Allerdings sind die meisten Nährstoffe und Ballaststoffe in der Schale enthalten. Schon zwei Esslöffel täglich reichen, um den Körper mit wichtigen Vitalstoffen zu versorgen.
Erdmandelflocken
Erdmandelflocken liefern viel Energie und eignen sich hervorragend als Zutat in Müsli, Smoothies oder zum Backen von Brot und Kuchen. Du kannst die Flocken auch rösten und damit Suppen und Soßen verfeinern.
Erdmandelmehl
Erdmandelmehl ist eine tolle Alternative zu herkömmlichem Mehl. Da es glutenfrei ist, eignet es sich besonders für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit. Du kannst es zum Backen von Brot und Kuchen, aber auch für Pfannkuchen oder als Bindemittel in Suppen und Soßen verwenden. Da Erdmandelmehl bereits einen süßen Eigengeschmack hat, dann kannst du etwa zehn Prozent der im Rezept angegebenen Zuckermenge einsparen.
Erdmandelmilch
Erdmandelmilch ist eine pflanzliche Alternative zu Kuhmilch und eignet sich für Menschen mit Laktoseintoleranz oder Veganer:innen. Sie hat einen milden, süßlichen Geschmack. Verwende die Erdmandelmilch zum Beispiel in Müslis, Smoothies oder Kaffee. Du kannst die Milch aus Erdmandeln auch ganz einfach selbst herstellen. Weiche dazu die Erdmandeln in Wasser ein, püriere sie anschließend und filtere sie durch ein Tuch oder einen Nussmilchbeutel. Fertig ist die leckere, selbstgemachte Erdmandelmilch.
Erdmandelmus
Erdmandelmus ist für Nussallergiker:innen zum Beispiel eine leckere Alternative zu Erdnussbutter. Es hat einen süßlichen, nussigen Geschmack und eignet sich als Brotaufstrich, zum Verfeinern von Smoothies oder Desserts oder zum Backen als Füllung von Torten und Kuchen. Genieße es pur oder zusammen mit Honig oder Obst.
Erdmandelöl
Erdmandelöl ähnelt in seiner Zusammensetzung Olivenöl. Es verfügt über einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren. Du kannst es zum Braten, Frittieren und als Dressing für Salate verwenden. Erdmandelöl hat einen milden, leicht nussigen Geschmack und ist auch als Hautpflegeöl beliebt. Aufgrund des hohen Vitamin-E-Gehalts hat es eine verjüngende und hautschützende Wirkung. Das Öl ist für jeden Hauttyp geeignet.
So werden Erdmandeln in der Welt verwendet
Bei uns sind die Erdmandeln noch recht unbekannt. In Spanien dagegen haben sie einen hohen Stellenwert. Dort werden die Knollen zusammen mit Wasser und Zucker zu "Horchata de Chufa" verarbeitet, einem süßen Erfrischungsgetränk. In Nigeria verwenden die Menschen sie zur Herstellung von Getränken wie "Kunu Aya", das ähnlich wie Horchata ist. In Ungarn finden die gerösteten Erdmandeln als Kaffee-Ersatz Verwendung.
Wo kann man Erdmandeln kaufen?
Erdmandeln sind mittlerweile in vielen Reformhäusern, Bioläden und Supermärkten erhältlich. Besonders einfach ist es, Erdmandelprodukte wie Mehl, Flocken oder Öl online zu bestellen, da sie nicht immer in jedem Geschäft vorhanden sind. Achte beim Kauf auf die Qualität und Herkunft der Erdmandeln und greife am besten zu Bio-Produkten oder Produkten mit einem Fair-Trade-Siegel, um sicherzustellen, dass die Erdmandeln unter guten Bedingungen angebaut wurden. Lagere getrocknete Erdmandeln kühl, trocken und an einem dunklen Ort. So sind sie bis zu zwei Jahre haltbar.
Erdmandel-Rezepte: In diesen Gerichten schmeckt die Erdmandel hervorragend
Möchtest du das typische valencianische Getränk „Horchata de Chufa” probieren? Dazu musst du nicht nach Spanien reisen, sondern du kannst es ganz einfach zu Hause zubereiten.
Dazu brauchst du nur:
- 250 Gramm Erdmandeln
- 1 Liter kaltes Wasser
- 80 Gramm Zucker oder Datteln für die zuckerfreie Alternative
Zubereitung:
- Weiche die Erdmandeln 24 Stunden lang in Wasser ein. Lagere sie währenddessen im Kühlschrank und wechsle das Wasser gegebenenfalls mehrmals aus, wenn es trüb wird.
- Gib die Erdmandeln in ein Abtropfsieb.
- Zerkleinere die Erdmandeln in einem Mixer und gib die 500 ml Wasser hinzu, bis sich eine Paste bildet.
- Drücke die Paste durch ein feines Sieb und fange die ausgepresste Flüssigkeit auf.
- Gib die Paste wieder in den Mixer mit dem Rest des Wassers, mixe alles nochmals durch und presse die Masse erneut durch ein Sieb aus.
- Schmecke die entstandene Erdmandelmilch mit Zucker ab. Oder vermische sie mit den Datteln im Mixer.
Lagere die Horchata im Kühlschrank. Die übriggebliebene Erdmandelmasse kannst du zum Beispiel zum Backen von Erdmandelkeksen verwenden.