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So gesundheitsschädlich sind Tiefkühlprodukte

Fertiges Industrie-Essen: Das steckt hinter dem "Cocktail-Effekt"

  • Aktualisiert: 22.02.2024
  • 14:25 Uhr
  • teleschau
Gesundheitlich schädlich: So gefährlich sind Tiefkühlprodukte wie Pizza & Co.
Gesundheitlich schädlich: So gefährlich sind Tiefkühlprodukte wie Pizza & Co.© Drazen - stock.adobe.com

Dass Tiefkühlpizza, Chips und Co. nicht sonderlich gesund sind, weiß jeder. Der Zutaten-Mix in stark verarbeiteter TK-Kost und industriell hergestellten veganen Lebensmitteln scheint jedoch noch bedenklicher zu sein als angenommen. Wir verraten dir, was hinter dem Cocktail-Effekt bei Industrie-Essen steckt.

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Die Gefahr hinter Glukose, Dextrose & Co.

Mehr und mehr verdrängt Convenience Food frisches Gemüse auf dem Teller der Deutschen. Anfang der 2.000er-Jahre machte Komfort-Essen rund die Hälfte der gesamten Energiezufuhr aus. Obwohl keine aktuellen Zahlen vorliegen, soll der Anteil sogar nach oben gegangen sein.

Je zutatenreicher der "Nahrungs-Cocktail" bei Ultra-Processed Foods (UPF), sogenannten hoch verarbeiteten Lebensmitteln, desto ungesünder könnten sie sein. So enthalten etwa eine Fertigsuppe oder ein Nudelfertiggericht über 20 verschiedene Zutaten. Oftmals finden sich darunter verschiedene Arten von Zucker, denn der Süßmacher hat viele Namen und Formen: Glukose, Dextrose oder Saccharose, Raffinose oder jegliche Art von Sirup.

Auch interessant: Versteckter Zucker in Getränken.

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Der Cocktail-Effekt beim Fertigessen

Zudem werden in der Herstellung häufig Geschmacks-Verstärker, Farbstoffe und Konservierungsmittel verwendet. Statt den gesunden Fetten (mit ungesättigten Fettsäuren) werden oft gesättigte Fette für das Convenience Food verwendet. Ernährungsexpert:innen empfehlen, 60 bis 80 Gramm gute Fette pro Tag zu sich zunehmen, die schnell durch den Verzehr von UPF erreicht werden. Durch den langen Verarbeitungs-Prozess ist die Energiebilanz für den Konsumenten jedoch gleich null.

Hinzu kommt, dass oft kaum oder keine Mineral- oder Ballaststoffe wie auch Vitamine enthalten sind. Noch schlimmer: Die Weichmacher aus der Verpackung können auf das Produkt übergehen.

Laut der zuletzt erhobenen GEDA-Studie des Robert Koch-Instituts gelten 19 Prozent der Erwachsenen in Deutschland als fettleibig (Adipositas). Mit 53,6 Prozent ist nach Angaben der Forschenden mehr als die Hälfte aller Erwachsenen in Deutschland übergewichtig. Der DGE-Ernährungs-Bericht vom Dezember 2023 sieht eine Verbindung zwischen dem hohen Verzehr von ungesundem Fertigessen und Gesundheits-Diagnosen wie Adipositas, Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes. Der sogenannte "Cocktail-Effekt", der durch den Mix der ungesunden Nährstoffe in den Nahrungsmitteln entsteht, schadet der Gesundheit.

Um das Risiko von gesundheitsgefährdenden Zusatzstoffen im Essen zu vermeiden, solltest du weniger hochverarbeitete Lebensmittel zu dir nehmen und auf eine ausgewogene Ernährung achten. Dazu gehören frisches Obst und Gemüse, die viele gesunde Nährstoffe beinhalten. Ebenso wichtig: ungesättigte Fettsäuren, die unter anderem in Nüssen oder Fisch enthalten sind. Und: Greif lieber zu Vollkornprodukten statt Waren aus Weißmehl wie etwa Weißbrot, Nudeln oder Kekse.

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Vegane Produkte oft hochverarbeitet

Mitautorin Dr. Bettina Hieronimus vom Max-Rubner-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, warnt auch vor Fertigsalaten. Ist im Dressing ein Bindemittel enthalten, kann auch der vermeintlich gesunde Salat in der Verarbeitungs-Skala ganz nach oben schnellen.

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Auch Veganer:innen sollten aufpassen, denn auch Produkte auf rein pflanzlicher Basis (wie etwa vegane Schnitzel) können als hochverarbeitet eingestuft werden. Andererseits setzen zahlreiche Anbieter momentan auf die Verwendung von natürlichen Inhaltsstoffen. Hieronimus fordert mehr Forschung. Die Datenlage sei noch zu undurchsichtig, da viele Daten veraltetet seien.

Bei Fertig-Gerichten auf die Zutatenliste schauen

Wichtig sei bereits im Supermarkt der Blick auf die Zutatenliste, erklärt Christiane Seidel von der Verbraucherzentrale Bundesverband. Je weniger Zutaten, desto besser sei das Lebensmittel tendenziell. Vorsicht auch vor proteinreichem und zuckerarmen Essen: Es muss zwangsläufig nicht gesünder sein.

Eine weitere Faustregel nennt Harald Seitz vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) in Bonn: "Je frischer ein Lebensmittel ist, desto besser". Hieronimus ultimativer Tipp: "Selber kochen ist am besten." Und wenn es wirklich mal schnell gehen soll, dann einfach mal zum Tiefkühlgemüse greifen.

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