Harmlos oder Gesundheitsrisiko?
Geschwollene Füße und Beine: die besten Tipps und Hausmittel
- Veröffentlicht: 01.06.2023
- 11:00 Uhr
Die Füße und Beine sind geschwollen - was kann ich tun? Geschwollene Füße können viele Ursachen haben, wie zum Beispiel Wasser in den Beinen. Oft helfen bereits natürliche Tipps und Hausmittel, um die Beschwerden zu lindern. Erfahre hier mehr dazu.
Ursachen für geschwollene Füße und Beine
Du sitzt den ganzen Tag am Schreibtisch und bewegst dich kaum. Abends merkst du dann, dass sich deine Beine schwer anfühlen und dass auch deine Füße geschwollen sind und die Schuhe drücken. Viele kennen das Problem der Wassereinlagerungen in den Beinen, besonders im Sommer. Doch woran liegt das? Die Ursachen für geschwollene Beine und Füße sind vielzählig und reichen von harmlosen Gründen wie Bewegungsmangel und heißem Wetter über Hormonschwankungen bis hin zu Venenleiden und ernst zu nehmenden Erkrankungen der inneren Organe.
Zu den zahlreichen Ursachen für Schwellungen in den Füßen und Beinen gehören:
- Durchblutungsstörungen
- Schwangerschaft
- Verletzungen
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Mangelerscheinungen (z. B. Proteinmangel)
- Infektionen
- Herzerkrankungen
- Nierenleiden
- Lymphödeme
- Lipödeme
- Leberschäden
- Venenleiden
- Schilddrüsenunterfunktion
- Störungen des Nervensystems
Geschwollene Füße: natürliche Hausmittel
In den meisten Fällen sind geschwollene Füße und Wasser in den Beinen kein Grund zur Sorge. Die Symptome sind dennoch sehr unangenehm und störend im Alltag. Die folgenden Hausmittel helfen, die Schwellung wieder wegzubekommen:
- Beine hoch: Eine der einfachsten und effektivsten Methoden ist es, die Beine hochzulegen, um die Durchblutung zu verbessern und die Schwellung abklingen zu lassen. Das Blut und die Flüssigkeit werden so aus den Füßen und Beinen abtransportiert. Das wirkt entlastend.
- Kälte: Dusche deine Beine kalt ab. Dadurch ziehen sich die Blutgefäße zusammen und es wird weniger Wasser im Gewebe eingelagert. Auch Wechselduschen halten die Gefäße elastisch und eignen sich gut zur Vorbeugung von dicken Füßen und Beinen. Beginne mit warmem Wasser für ein paar Minuten und wechsle dann zu kaltem Wasser für 30 bis 60 Sekunden. Wiederhole dies einige Male, bevor du die Dusche beendest. Anstatt einer kalten Dusche kannst du auch kalte Beinwickel anwenden, während du die Beine hochlagerst. Tauche dazu zwei Handtücher in kaltes Wasser, wringe sie aus und wickle sie um deine Beine.
- Apfelessig: Dieses Hausmittel gegen Wasser in den Beinen wird sowohl äußerlich als auch innerlich angewandt. Apfelessig wirkt entzündungshemmend und enthält Kalium, das den Wasserhaushalt in unserem Körper reguliert. Rühre zur inneren Anwendung einen Teelöffel Apfelessig in ein Glas Wasser und trinke es zweimal täglich. Zur äußerlichen Anwendung kannst du den Essig auf ein Handtuch geben und deine Beine damit einwickeln. Kombiniere den Apfelessig am besten mit den kalten Beinwickeln.
- Viel trinken: Das klingt zwar widersprüchlich, aber viel trinken hilft, die Schwellungen in den Füßen und Beinen zu reduzieren, da es den Körper dazu anregt, überschüssige Flüssigkeit auszuscheiden. Trinke ausreichend Wasser, Zitronenwasser und Kräutertees und vermeide Alkohol sowie koffeinhaltige Getränke.
- Kräutertees: Es gibt einige Heilkräuter, die gegen Wassereinlagerungen in den Beinen helfen. Besonders Brennnessel eignet sich dazu hervorragend. Aber auch Birkenblätter, Löwenzahn, Petersilie, Pfefferminze, Wacholderbeeren, Schachtelhalmkraut, Ingwer sowie grüner Tee wirken harntreibend und entwässernd. Die Tees bekommst du zum Beispiel in der Apotheke. Außerdem kann Tee auch für schnelleren Schlaf sorgen: Hier erfährst du, welche 6 Teesorten beim schnellen Einschlafen helfen.
- Massage/Lymphdrainage: Eine sanfte Massage der geschwollenen Stellen fördert die Durchblutung und reduziert Schwellungen und Schmerzen. Die Lymphdrainage ist eine spezielle medizinische Massage, bei der der Lymphfluss durch sanfte Grifftechniken angeregt wird. Sie wird als Behandlung bei einem Lipödem oder Lymphödem angewandt, ist aber auch bei harmlosen Flüssigkeitsansammlungen sehr wirkungsvoll.
- Kompressionsstrümpfe: Auch Kompressionsstrumpfhosen fördern den Abfluss der Lymphflüssigkeit und unterstützen das Gewebe. Venenspezialist:innen empfehlen sie unter anderem zur Thrombose-Vorbeugung bei langen Flügen. Du kannst sie aber auch im Alltag anwenden, um Wassereinlagerungen in den Beinen und Füßen zu vermeiden. Sprich dazu am besten mit deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt.
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Geschwollene Füße und Beine: Tipps für den Alltag
Um geschwollene Füße und Beine vorzubeugen, ist es wichtig, dass du dich ausgewogen ernährst und Zigaretten, Alkohol sowie stark salzhaltige Lebensmittel vermeidest oder zumindest reduzierst. Denn diese begünstigen Wassereinlagerungen. Wusstest du, dass nur acht Gramm Salz ungefähr einen Liter Wasser binden? Achte zusätzlich darauf, viele Lebensmittel zu verzehren, die reich an Kalium und Magnesium sind, da sie den Wasserhaushalt regulieren. Zu den magnesiumreichen Lebensmitteln gehören zum Beispiel Bananen, Brokkoli, Bitterschokolade, Nüsse und Hülsenfrüchte. Pilze, Bohnen, Vollkorn- und Milchprodukte, Trockenfrüchte sowie Kartoffeln enthalten viel Kalium.
Bewege dich ausreichend, um die Durchblutung in den Beinen anzuregen. Sportarten wie Fahrradfahren, Nordic Walking und Schwimmen eignen sich gut dafür. Auch Faszientraining hilft gegen Flüssigkeitsansammlungen und stärkt zusätzlich das Bindegewebe. Wenn du im Job lange am Stück sitzen oder stehen musst, dann wechsle öfters die Position oder mache zwischendurch ein paar Übungen, beispielsweise Fußgymnastik. Wippe ganz einfach mit den Füßen auf und ab. So wird das Blut in den Beinen wieder hochgepumpt.
Geschwollene Füße: Wann solltest du ärztlichen Rat einholen?
Normalerweise sind Wassereinlagerungen in den Beinen und Füßen, die ab und zu auftreten, harmlos. Wenn es einen akuten Auslöser wie Hitze oder Bewegungsmangel gibt, musst du dir keine Sorgen machen. Treten die Schwellungen bei dir aber sehr häufig auf, lassen sie sich durch Kühlen und Hochlegen nicht lindern oder ist nur ein Bein betroffen, dann suche ärztliches Fachpersonal auf.
Falls du Besenreiser, Krampfadern oder ähnliche Hautveränderungen in Kombination mit starken Schmerzen hast, dann kann das ein Hinweis auf eine ernsthafte Krankheit sein. Rufe sofort den/die Notärzt:in, wenn du akute Beinschwellungen feststellst, die mit Atemnot, Herzrasen und Brustschmerzen einhergehen. Diese Symptome sind typisch für eine lebensgefährliche Lungenembolie, die durch eine Venenthrombose ausgelöst wurde.
Suche auch bei den folgenden Beschwerden sofort professionelle Hilfe auf:
- schmerzhafte Schwellung der Füße und Beine ohne ersichtlichen Grund
- rötliche, warme oder entzündete Stellen an den Beinen oder Füßen
- Engegefühl und Schmerzen in der Brust
- Schwierigkeiten beim Atmen
- Schwellung in Kombination mit Fieber
- Schwellung an nur einem Bein