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Gefahr fürs Herz

Kalium-Mangel? So kannst du das enorme Gesundheits-Risiko umgehen

  • Aktualisiert: 18.06.2024
  • 12:40 Uhr
Symptome eines Kalium-Mangels können Erschöpfung und Konzentrationsprobleme sein.
Symptome eines Kalium-Mangels können Erschöpfung und Konzentrationsprobleme sein.© imago images/Westend61

Kalium ist ein Mineralstoff, der wichtige Körperfunktionen und Organsysteme wie Muskeln und Blutdruck steuert. Tritt ein Mangel auf, kann es zu schwerwiegenden Symptomen kommen. Doch dem lässt sich vorbeugen: Wie Kalium-Mangel entsteht, wer am häufigsten betroffen ist und wie du mit ausgewogener Ernährung gegensteuern kannst, erfährst du hier.

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Was ist Kalium und wie entsteht Kalium-Mangel?

Kalium gehört wie Natrium oder Magnesium zur Gruppe der Elektrolyten. Das sind Mineralstoffe, die im Blut eine elektrische Ladung transportieren, damit die Nerven Informationen an die Zellen weitergeben können. So sorgt Kalium dafür, dass unsere Muskeln und Organe richtig arbeiten. Gemeinsam mit Natrium kümmert sich Kalium auch um die Regulierung des Blutdrucks und den Flüssigkeitshaushalt des Körpers. Auch am Zellwachstum ist der Elektrolyt beteiligt.

Nur mit einem ausgeglichenen Kalium-Spiegel kann der Körper richtig funktionieren. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt als Schätzwert für eine optimale Kalium-Zufuhr bei erwachsenen Frauen und Männern 4000 Milligramm pro Tag an. Ist der Kalium-Spiegel zu niedrig, spricht man von einem Kalium-Mangel (Hypokaliämie), was zu schweren Symptomen führen kann. Kalium kann der Körper nicht selbst herstellen, es muss über die Nahrung aufgenommen werden. Ausgeschieden wird es über Körperflüssigkeiten wie Schweiß und Urin. Da Kalium in vielen Lebensmitteln enthalten ist, ist ein Kalium-Mangel aufgrund der Ernährung eher selten. Die schweren Fälle entstehen durch verschiedene Krankheiten oder die falsche Dosierung von Medikamenten.

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Welche Symptome treten bei Kalium-Mangel auf?

Eine geringe Unterversorgung mit Kalium ist meistens unauffällig. Sinkt die Konzentration von Kalium im Blutserum auf unter 3,6 Millimol pro Liter, machen sich die Auswirkungen bemerkbar. Die auftretenden Mangelerscheinungen im nicht lebensgefährlichen Bereich sind allerdings oft unspezifisch und bleiben unerkannt. Das kann typisch für eine Hypokaliämie sein:

  • Erschöpfung und Müdigkeit: Wer trotz ausreichend Schlaf immer müde ist, sollte seinen Kalium-Spiegel checken lassen. In Folge eines Mangels können Stimmungsschwankungen und Konzentrationsprobleme auftreten.
  • Muskelschwäche: Kalium hilft den Muskeln bei der Kontraktion, ein Mangel führt zu Muskelschwäche. Betroffene Personen können bestimmte körperliche Bewegungen, die sonst kein Problem sind, nicht mehr durchführen. Zusätzlich kann es zu Muskelschmerzen, Krämpfen oder Zittern kommen.
  • Magen-Darm-Probleme: Ein niedriger Kalium-Spiegel kann sich auch auf den Verdauungstrakt auswirken. Wenig Hunger, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sind nicht selten. Wenn die Darmmuskulatur aufgrund des Mangels nicht mehr richtig funktioniert, kann es zu Bauchschmerzen, Verstopfung und Blähungen kommen. Auch Übelkeit und Erbrechen sind möglich.
  • Nierenbeschwerden: Betroffene können aufgrund von Kalium-Mangel Nierenprobleme entwickeln, die sich in häufigem Urinieren und einem großen Wasserbedarf zeigen. Bleibt die Hypokaliämie länger unerkannt, droht sogar ein akutes Nierenversagen.
  • Herzrhythmusstörungen: Da Kalium eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Herzrhythmus spielt, kann ein Mangel Herzrhythmusstörungen auslösen. Besonders Personen, die bereits eine Herzerkrankung haben oder Herzmedikamente nehmen, müssen auf ihren Kalium-Spiegel achten.
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Was sind die Ursachen für einen Kalium-Mangel?

Die Ursachen von Kalium-Mangel sind vielfältig. Er entsteht weniger durch die zu geringe Zufuhr von Kalium, sondern durch ein übermäßiges Ausscheiden des Mineralstoffes. Eine zu geringe Aufnahme von Kalium durch Lebensmittel kann durch eine Mangelernährung mit einseitigen Diäten über einen längeren Zeitraum entstehen. Auch Essstörungen wie Magersucht können gefährlich werden. Ältere Menschen leiden häufig an Kalium-Mangel, weil sie neben einer Mangelernährung auch zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen.

Hypokaliämie entsteht in der Regel durch einen vermehrten Verlust von Kalium. Krankheiten wie Diabetes oder Herz- und Nierenstörungen können zu Kalium-Mangel führen, Medikamente wie Entwässerungsmittel (Diuretika) verschlimmern die Situation. Wer sich über einen längeren Zeitraum erbricht und mit Durchfall zu kämpfen hat, muss auf seinen Kalium-Spiegel achten. Werden Abführmittel regelmäßig und ohne ärztliche Beratung eingenommen, führt der Körper eventuell zu viel Kalium ab. Auch andauernder Alkoholmissbrauch, extreme Salzaufnahme und körperlicher Extremsport mit starkem Schwitzen kann Kalium-Mangel auslösen. Naschkatzen aufgepasst: Ein übermäßiger Konsum von Lakritz kann gefährlich werden, denn die Süßigkeit enthält Glycyrrhizin, das den Elektrolyt-Haushalt beeinflusst und die Kalium-Ausschüttung erhöht.

So kann Kalium-Mangel behandelt werden

Kalium-Mangel wird durch den Arzt oder die Ärztin festgestellt. Am häufigsten wird der Kalium-Spiegel im Blut gemessen. Unterschreitet der Grenzwert im Blutserum 3,6 Millimol pro Liter, handelt es sich um eine Hypokaliämie. Auch eine Diagnose mittels Urinprobe oder ein Elektrokardiogramm (EKG) sind möglich. Je nach Höhe der Unterschreitung ordnet der Arzt oder die Ärztin verschiedene Maßnahmen an. Abweichungen können durch eine Anpassung der Ernährung oder durch die Einnahme von Kalium-Ergänzungsmitteln behandelt werden. Kalium-Tabletten reizen oft den Magen-Darm-Trakt, deswegen sollten Betroffene sie in mehreren kleinen Dosen über den Tag verteilt aufnehmen. Da sich hinter Kalium-Mangel häufig eine Erkrankung verbirgt, die behandelt werden muss, sollte immer medizinischer Rat eingeholt werden. Dosiere ergänzende Präparate niemals selbst, denn eine Kaliumüberdosierung (Hyperkaliämie) ist ebenfalls gesundheitsgefährdend.

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Behandlung und Vorbeugung: Diese Lebensmittel helfen bei Kalium-Mangel

Glücklicherweise ist Kalium in vielen Lebensmitteln enthalten. Es kommt im Boden vor und Pflanzen nehmen es über die Wurzeln auf, daher ist Kalium in unterschiedlicher Konzentration in allen pflanzlichen Nahrungsmitteln zu finden. Sogar in tierischen Produkten ist Kalium in kleineren Mengen enthalten, denn Nutztiere nehmen den Mineralstoff über die Nahrung auf. Wer einen geringen Kalium-Mangel ausgleichen oder einer Hypokaliämie vorbeugen will, sollte sich kaliumreich ernähren. Gute Kalium-Quellen sind zum Beispiel:

  • Vollkorn: Roggen oder Dinkel sind reich an Kalium, ob als Brot oder Getreideflocken im Müsli.
  • Spinat: Als größte Kalium-Quelle unter den Gemüsearten sollte Spinat fester Bestandteil des Ernährungsplans sein und am besten roh im Salat verzehrt werden.
  • Kohl: Ob Rosenkohl, Kohlrabi oder Grünkohl, alle Kohlarten weisen einen hohen Kaliumgehalt auf.
  • Bananen: Unter den Obstsorten zählt die Banane zu den kaliumreichsten. Auch Honigmelone, Aprikosen und schwarze Johannisbeeren sind oben mit dabei.
  • Avocado: Sie ist nicht nur reich an gesunden Fetten, sondern kann auch den Kaliumgehalt im Blut erhöhen. Am besten gemeinsam mit Karotten, Kartoffeln und Tomaten zubereiten, die ebenfalls dazu beitragen.
  • Nüsse: Je nach Art enthalten Nüsse wertvolle Nährstoffe und verschiedene Mineralstoffe, zum Beispiel auch Kalium. Paranüsse, Walnüsse, Mandeln und Pistazien sind besonders kaliumreich.
  • Hülsenfrüchte: Sie sind richtige Kalium-Wunder. Sojabohnen haben fast dreimal so viel Kalium wie Spinat, auch weiße Bohnen, Erbsen und Linsen gehören bei Kalium-Mangel auf den Teller.
  • Kakao: Kakaopulver ist eine gute Kaliumquelle, deswegen kannst du hin und wieder an hochwertiger Bitterschokolade knabbern.

In konzentrierter Form ist der Kaliumgehalt besonders hoch, zum Beispiel in Trockenobst oder Tomatenmark. Kalium geht in großen Mengen in das Kochwasser über, deswegen das zu kochende Lebensmittel nur knapp mit Wasser bedecken, auf schonenderes Dämpfen umsteigen oder das Kochwasser für die Soße weiterverwenden.

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Kalium ist ein Elektrolyt, der maßgeblich dazu beiträgt, dass unser Körper richtig funktioniert. Es hilft den Muskeln bei der Kontraktion, sorgt für einen guten Flüssigkeits-Haushalt und reguliert den Herzrhythmus. Die Zufuhr funktioniert über die Nahrung, deswegen gehören kaliumreiche Lebensmittel auf jeden Speiseplan. Hier erfährst du, wie du deinen Kalium-Bedarf decken kannst.

  • 24.05.2024
  • 10:45 Uhr
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Wer ist am häufigsten von Kalium-Mangel betroffen?

Kalium-Mangel tritt häufig bei vorbelasteten Menschen auf, die entwässernde Medikamente nehmen oder an entzündlichen Darmerkrankungen und Niereninsuffizienz leiden. Bei Personen mit Diabetes können zu hohe Blutzuckerwerte dazu führen, dass zu viel Kalium abgeführt wird.

Senioren und Seniorinnen gehören zur Risikogruppe, denn der Stoffwechsel verändert sich im Alter und nimmt nicht mehr so effektive lebenswichtige Mineralien auf. Frauen sind dabei doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Schwangere und Stillende sollten stärker auf ihren Kalium-Spiegel achten, denn ihr Körper muss zusätzlich das Ungeborene versorgen. Sportlich aktiven Menschen, die sich im Leistungssportbereich bewegen, kann durch Flüssigkeitsverlust beim Schwitzen ein Kalium-Mangel drohen. Sie müssen auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr während und nach dem Sport achten, am besten mit elektrolythaltigen Getränken.

Fazit: Kaliumwerte regelmäßig beim Arzt checken lassen und ausgewogen ernähren

Auch wenn sich Kalium-Mangel in geringer Form selten mit starken Symptomen bemerkbar macht, darf man das Risiko für die eigene Gesundheit nicht unterschätzen. Wer häufig grundlos müde ist und sich schwach und antriebslos fühlt, sollte beim nächsten Arztbesuch den Kaliumwert überprüfen lassen. Denn nicht selten versteckt sich hinter der Hypokaliämie eine Grunderkrankung, die behandelt werden muss. Mit bestimmten Lebensmitteln kannst du kleinere Mängel ausgleichen und einer Erkrankung vorbeugen. Glücklicherweise ist Kalium in fast allen pflanzlichen und einigen tierischen Nahrungsmitteln enthalten, deswegen gibt es keine speziellen Diätvorgaben. Mit einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung bist du auf der sicheren Seite.

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