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Trachten in Deutschland – viel mehr als Dirndl und Lederhosen

Trachten

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© dpa

Wenn wir von Trachten sprechen, dann denken wir dabei in den meisten Fällen an die süddeutschen Trachten. Durch prominente Volksfeste wie das Münchner Oktoberfest sind Lederhose, Trachtenhut und Dirndl für uns längst zum Inbegriff für Trachtenmode geworden. Und auch die aktuelle Mode orientiert sich in erster Linie an den klassischen bayrischen Trachten – schließlich ist vor allem das Dirndl mit seinem schmalen Mieder und dem weich fallenden Rock besonders kleidsam und vielseitig variierbar. Im Grunde genommen hat aber fast jede deutsche Region ihre ganz eigenen Trachten – und alle diese Trachten haben eine lange historische Tradition. 

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Die Geschichte der Tracht – eine Entwicklung über Jahrhunderte

Den ursprünglichen Zweck der Trachten verrät schon ihr Name. Er leitet sich vom mittelhochdeutschen dracht ab und bedeutet schlicht: Das, was getragen wird. Die Trachten, die heute in erster Linie als Festtagskleidung getragen werden, waren also ursprünglich Alltags- und Arbeitskleidung. Sie dienten außerdem der Identifizierung ihrer Träger – anhand der Tracht konnte man die Menschen leicht ihrem Stand oder ihrem Beruf zuordnen. Daher blieben viele Trachten über Jahrhunderte hin unverändert. Die ersten bäuerlichen Trachten, aus denen sich später im süddeutschen Raum auch das Dirndlkleid und die Lederhose mit Hosenträgern und Kniestrümpfen entwickelten, entstanden Ende des 15. Jahrhunderts. 

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Internationale Trachten für Männer und Frauen

Nicht nur in Deutschland werden traditionelle Trachtenkleider getragen. Auf der ganzen Welt gibt es Beispiele für Trachten, die sich je nach Status, Familienzugehörigkeit oder Region unterscheiden:

  • Schottland Kilt
  • Indien Sari
  • Japan Kimono
  • Griechenland, Albanien Fustanella (traditioneller Männerrock)
  • China Cheongsam (langes Frauenkleid für festliche Anlässe)

Viele dieser Trachten haben die internationale Modewelt ebenso inspiriert wie es bayerische Trachten getan haben. So ist das Dirndlkleid heute in unzähligen modernen Designs und extravaganten Variationen zu haben – unter anderem von Marken wie Stockerpoint, Lodenfrey und Krüger.

Traditionell oder modern? Trachten inspirieren die aktuelle Mode

Die klassischen süddeutschen Trachtenkleider bestehend aus Dirndl mit Trachtenbluse und Schürze für Damen sowie Lederhose, Hemd und Trachtenjacke, Kniestrümpfen und Haferlschuhen für Männer sieht man heute eher zu besonderen, volkstümlichen Anlässen wie dem Oktoberfest auf der Theresienwiese. Aber die Trachtenschnitte und vor allem die vielen verspielten Details, die so charakteristisch für Trachtenkleidung sind, erfreuen sich auch in der Alltagskleidung großer Beliebtheit. Sei es die rotweißkarierte Bluse, eine Hose mit auffälliger Stickerei im Trachtenstil oder eine Jacke mit großen, glänzenden Trachtenknöpfen: Alle diese Accessoires finden sich in der aktuellen Mode immer wieder – und sie alle verdanken wir den traditionellen bayrischen Trachten. 

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