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Das richtige Verhalten nach dem Stich

Hummelstiche 2022: Hausmittel Apfelessig hilft gegen schmerzhafte Schwellungen

  • Aktualisiert: 29.08.2022
  • 12:09 Uhr
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© Getty Images / mirror-images

Hummelstich? Ja, auch Hummeln haben einen Stachel und können stechen. In den meisten Fällen verursacht ein Insektenstich nur eine schmerzhafte Schwellung, er kann aber auch zu einer allergischen Reaktion führen. Wie du einen Hummelstich richtig behandelst, liest du hier.  

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Können Hummeln stechen? 

Hartnäckig hält sich das Gerücht, Hummeln könnten nicht stechen. Von wegen! Sie sind sehr wohl in der Lage, zu stechen. Aber: Wie bei Bienen und Wespen haben bei Hummeln nur die Königinnen und Arbeiterinnen einen Stachel. Die Drohnen, also die männlichen Hummeln, können überhaupt nicht stechen.

Im Gegensatz zur Biene kann die Hummel ihren Stachel aber wieder zurückziehen - und unter Umständen mehrfach zustechen. Ihr sogenannter Wehrstachel hat nämlich keine Widerhaken.

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Wann stechen Hummeln?

Hummeln sind friedliche Tiere und stechen äußert selten. In bestimmten Situationen setzt die Hummel ihren Stachel aber zur Verteidigung und zum Schutz ihres Nests ein:

  • Wenn sie eingezwängt ist, zum Beispiel wenn sie festgehalten oder ihr Ausflugloch vor dem Nest versperrt wird. Einige Hummel-Arten wie die Baumhummel können sich bereits bedroht fühlen, wenn Sie sich ihrem Nest im Hochsommer nur nähern. Erdhummeln werden aggressiv, wenn ihr Nest geöffnet wird.
  • Wenn die Hummel sich bedroht fühlt, zum Beispiel wenn Sie beim Barfußlaufen versehentlich auf ein Tier treten oder ihr Nest mit Stöcken angreifen.

Hummeln warnen ihre Angreifer:innen

Eine Hummel sticht niemals sofort, sondern kündigt ihre Stech-Absicht vorher an.

  • Erste Warnung: Vor dem Stich hebt die Hummel eines ihrer mittleren Beinchen in die Luft.
  • Zweite Warnung: Die Hummel brummt sehr laut, wirft sich auf den Rücken und streckt Ihnen ihr Hinterteil entgegen. Dort befindet sich ihr Stachel.

Wenn Sie diese Warnsignale ignorieren, müssen Sie mit einem Stich rechnen.

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Mögliche Reaktionen auf einen Hummelstich

Wenn Sie von einer Hummel gestochen werden, können unterschiedliche Reaktionen auftreten. Aber: Hummelstiche sind nicht so schmerzhaft wie die Stiche von Bienen oder Wespen. Da der Stachel der Hummel nicht in der Einstichstelle stecken bleibt, wird weniger Gift in den Körper gepumpt.

Trotzdem unterscheiden sich die Symptome eines Hummelstichs nicht von denen eines Wespen- oder Bienenstichs. Dazu zählen Schmerzen, Brennen, Schwellungen, Rötungen und Juckreiz an der Einstichstelle. Die Beschwerden können unmittelbar nach dem Stich auftreten, manchmal auch nach einigen Stunden. Die Schwellung um die Eintrittsstelle lässt meist nach einem Tag nach.

Hummelstich: Das richtige Verhalten nach dem Insektenstich

Für einen Hummelstich ist normalerweise keine ärztliche Behandlung notwendig. Um die Symptome zu lindern, können Sie den Stich mit Hausmitteln behandeln.

  • Sofort kühlen: Halten Sie die betroffene Stelle zunächst unter kaltes Wasser und legen Sie danach eine gekühlte Kompresse, Eiswürfel oder Kühlakkus auf die Einstichstelle. Durch die Kälte können sich die Stoffe, die den Juckreiz auslösen, nicht mehr so leicht verbreiten - und die Schwellung klingt schneller ab. Wichtig: Das Wasser und die Kompresse müssen sauber sein. Sonst riskieren Sie eine Infektion!
  • Hitze auf den Stich anwenden: Gegen den akuten Schmerz kann auch Hitze helfen. Legen Sie zum Beispiel einen heißen Löffel auf die Einstichstelle. Die hohen Temperaturen zerstören die Proteine im Gift. Aber Vorsicht: Bei dieser Methode kann es schnell zu Verbrennungen kommen. Alternativ können Sie auch ein heißes Tuch auf die Stichwunde legen.
  • Frische Zwiebelscheibe auf den Stich legen: Zwiebelsaft wirkt antibakteriell und lindert den Juckreiz. Drücken Sie die Scheibe leicht an, bis der Saft austritt und legen Sie sie dann für zehn Minuten auf die Einstichstelle.
  • Hummelstich mit Apfelessig abtupfen: Die Säure zerstört die Moleküle im Gift. Tränken Sie Kompressen oder Wattebäusche dafür in Apfelessig oder auch Zitronensaft. Sie desinfizieren die Wunde, wirken kühlend und fördern die Wundheilung.
  • Auch abschwellende Salben wie Aloe-vera-Gels können Schmerzen lindern. Wer nichts dabei hat, kann auch etwas Spucke auf den Stich geben.
  • Wichtig: Um keine Entzündung zu riskieren, sollten Sie die Einstichstelle immer sauber halten und nicht kratzen. Sonst können Dreck oder Bakterien in die Wunde gelangen.

Entzündet sich der Stich oder schwillt ungewöhnlich stark an, sollten Sie besser ärztliche Hilfe aufsuchen, vor allem aber bei Stichen im Mund und Rachen oder bei allergischen Symptomen wie Schwindel, Erbrechen, Herzrasen und Atemnot.

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Ist der Stich einer Hummel gefährlich?

Grundsätzlich ist ein Hummelstich ungefährlich, wenn keine Allergie besteht. In den meisten Fällen gehen die Schmerzen und die Schwellung spätestens nach einem Tag zurück. Außerdem lassen sich die Tiere nur selten reizen: Hummeln stechen erst dann zu, wenn sie keinen anderen Ausweg mehr sehen.

Unangenehmer wird es, wenn Sie von mehreren Hummeln auf einmal gestochen werden. Dann kann durch die Giftmenge eine toxische Reaktion eintreten, also eine Vergiftung. Aber keine Angst: Potenziell tödlich sind Hummelstiche erst, wenn ein Mensch gleichzeitig von 100 oder mehr Tieren gestochen wird. Gefährlich kann ein Hummelstich aber werden, wenn das Insekt in Mund, Rachen oder Hals sticht und dort die Einstichstelle stark anschwillt. Das kann im schlimmsten Fall zum Ersticken führen. Heißt in diesem Fall: direkt zur Ärztin oder zum Arzt!

Allergische Reaktion auf einen Hummelstich

Eine Hummelgift-Allergie ist sehr selten: Nur etwa drei Prozent der Menschen reagieren so stark allergisch nach einem Hummelstich, dass Lebensgefahr besteht.

Typische Symptome einer Hummelgift-Allergie sind Juckreiz, Hautrötungen und Schwellungen am gesamten Körper. Im weiteren Verlauf kann es zu weiteren Beschwerden wie Brech-Durchfall, Atemnot, Herzrasen und Bewusstlosigkeit kommen. Im schlimmsten Fall droht ein anaphylaktischer Schock mit Schwindel, starkem Schwitzen und Frösteln.

Wichtig: Als Allergiker:in sollten Sie nach einem Hummelstich sofort eine:n Ärztin oder Arzt alarmieren. Außerdem ist ein Allergie-Notfallset sinnvoll: Es enthält Medikamente, die allergische Reaktionen bei Stichen lindern sowie Blutdruck und Kreislauf stabilisieren.

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Hummelstichen vorbeugen: So kann man Hummelstiche vermeiden

Vorbeugen ist besser als Heilen. Daher geben wir Ihnen Tipps, wie sich ein Hummelstich ganz einfach vermeiden lässt.

  • Ruhig bleiben: Auf keinen Fall sollten Sie nach einer Hummel in Ihrer Nähe schlagen, da Sie das Tier dadurch aggressiv machen und zum Stechen bringen. In den meisten Fällen schwirrt das Insekt nach kurzer Zeit wieder ab.
  • Nicht in die Nähe eines Hummelnests begeben: Das nehmen die pelzigen Brummer als Bedrohung wahr.
  • Auf Parfüm und Deo verzichten: Hummeln sind geruchsempfindlich und können auf starke Gerüche aggressiv reagieren.
  • Bei Blau sieht die Hummel rot: Die Farbe Blau zieht Hummeln an. Im Gewächshaus sollten Sie daher besser keine (hell-)blaue Kleidung tragen.
  • Obstwiese und Gras nur mit Schuhen betreten: Ein versehentlicher Tritt auf eine versteckte Hummel wird beim Barfußlaufen oft mit einem Stich bestraft.  

Grundsätzlich müssen Sie keine Angst vor Hummeln haben. Im Normalfall sind die pelzigen Insekten friedlich. Wichtig ist nur zu wissen, wie Sie sich bei einem Hummelstich richtig verhalten.

Häufige Fragen zu Hummeln

Können Hummeln auch beißen?

Hummeln können beißen. Ihre kräftigen Beißwerkzeuge nutzen sie allerdings nur zur Öffnung von Blüten. Häufig wird angenommen, dass Hummeln zur Verteidigung beißen und nicht stechen. Falsch! Die weiblichen Hummeln haben einen Wehrstachel, den sie bei Bedrohung auch einsetzen - allerdings sehr selten.

Gehören Hummeln zu gefährdeten Insekten?

Hummeln stehen in Deutschland unter Naturschutz. Einige Arten werden sogar auf der roten Liste gefährdeter Arten geführt. Dabei sind die Insekten für den Obst- und Gartenbau sehr wichtig, da sie viele Nutzpflanzen bestäuben.

Wie viele Hummeln leben in einem Nest?

Je nach Hummelart besteht ein Volk aus etwa 50 bis 600 Tieren und einer Königin. Ein Staat überlebt immer nur einen Sommer, da nur die künftigen Königinnen überwintern. Der Rest des Hummelvolks stirbt.

Darf man ein Hummelnest entfernen?

Da Hummeln in Deutschland unter Naturschutz stehen, dürfen auch ihre Nester nicht einfach so entfernet werden. Nur im Notfall ist es erlaubt - zum Beispiel, wenn sich das Nest in der Nähe von Hummelgift-Allergiker:innen befindet. Und: Die Entfernung darf nur über eine:n Expert:in erfolgen. Wer ein Hummelnest eigenmächtig entfernt und dabei erwischt wird, muss mit hohen Geldstrafen rechnen.

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