Natürliches Hausmittel vertreibt Parasiten
Natürliches Hausmittel gegen Zecken: So hält Kokosöl die Parasiten bei Mensch und Haustier fern!
- Aktualisiert: 26.06.2023
- 14:50 Uhr
- Vera Motschmann
Zecken können gefährliche Krankheiten auf Mensch und Tier übertragen. Neben Impfungen und Sprays gibt es auch eine natürliche Alternative, die uns und unsere Haustiere vor den Parasiten schützt: Kokosöl.
Achtung, bissig!
Zecken gehören zu den Spinnentieren, die gefährliche Krankheiten auf Mensch und Tier übertragen können. Gerade in Risikogebieten ist die Gefahr sehr hoch, dass die Parasiten Infektionskrankheiten wie FSME (= Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen. Diese Viruserkrankung kann zu einer Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute und des Rückenmarks führen und schwere neurologische Schäden anrichten. Daneben ist auch Borreliose eine durch Zecken übertragene Infektionskrankheit. Auch für Hunde und Katzen ist die Babesiose gefährlich, die auch tödlich verlaufen kann.
Zeckenstiche verhindern: Jetzt, wo die Temperaturen steigen, sind Zecken wieder besonders aktiv. Erfahre, wie du dich schützt, was du bei einem Stich tun solltest und wie gefährlich Zecken wirklich sind.
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Welchen Schutz gibt es gegen Zecken?
Zum Glück gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich gegen Zecken zu schützen. Neben einer Schutzimpfung gibt es in Apotheken und Drogerien auch spezielle Sprays, die die Spinnentiere vertreiben sollen. Die meisten davon enthalten allerdings Chemikalien. Wenn du nach einer natürlichen Alternative suchst, ist Kokosöl ein gute Wahl.
Im Clip: Achtung, diese neue Gefahr geht von Zecken aus
Forscher weisen tödliches Virus nach: Neue Gefahr durch Zecken
Kokosöl treibt Zecken in die Flucht
Kokosöl ist im Haushalt ein echter Allrounder. Das hochwertige Öl kommt nicht nur beim Kochen und Backen zum Einsatz, sondern ist auch ein natürliches Beauty-Produkt für die Pflege von Haut und Haaren. Ein weiteres Plus: Mit Kokosöl kannst du auch Zecken von dir fernhalten. Wissenschaftler:innen haben festgestellt, dass die im Öl enthaltene Laurinsäure, auch Dodecansäure genannt, abschreckend auf die Parasiten wirken kann. Besonders gut eignet sich dafür kaltgepresstes, unraffiniertes Bio-Kokosöl, in dem die Konzentration von Laurinsäure besonders hoch ist.
Kokosöl richtig anwenden
Einfach etwas Kokosöl in den Handflächen verreiben und in die noch leicht feuchte Haut nach dem Duschen massieren. So zieht das Öl besser in die Haut ein und fettet nicht so sehr. Du kannst auch Kokosöl auf die Kleidung auftragen, obwohl du dabei bedenken solltest, dass das Öl irgendwann ranzig wird, und du die Kleidungsstücke öfters waschen musst.
Schützt Kokosöl auch Haustiere vor Zecken?
Hunde und Katzen sind genauso anfällig für Zeckenbisse wie der Mensch. Wenn du dein Haustier vor den blutsaugenden Parasiten schützen möchtest, eignet sich Kokosöl dafür - allerdings bedingt. Die Anwendung des Öls ist ganz einfach: Verteile etwas Kokosöl in deinen Handflächen bis es angenehm warm wird. Anschließend massierst du es einfach in das Fell deines Haustieres ein. Den meisten Hunden macht das Kokosöl nichts aus, bei Katzen solltest du schauen, wie sich das Tier dabei verhält. Oft reagieren Katzen irritiert auf Substanzen im Fell und putzen sich exzessiv. Kokosöl ist für Tiere nicht gefährlich, kann sie aber unnötig stressen. In diesem Fall lieber auf Präparate vom Tierarzt setzen.
Wie lange hält der Schutz?
Der Zeckenschutz mit Kokosöl hält ungefähr sechs Stunden lang an. Trotzdem solltest du dich nicht allein darauf verlassen. Wenn du in einem Zeckengebiet spazieren gehst oder im Garten arbeitest, solltest du möglichst lange Kleidung tragen, die die Haut bedeckt, und außerdem Gartenhandschuhe tragen. Übrigens gibt es eine Hosenfarbe, die nachweislich vor Zecken schützt.
Gibt es weitere Hausmittel, die Zecken fernhalten?
Neben Kokosöl soll auch Schwarzkümmelöl gegen Zecken bedingt wirksam sein. Menschen tragen das Öl direkt auf die Haut auf, Hundebesitzer:innen mischen das Öl einfach unter das Futter. So kann der Zeckenbefall des Tieres reduziert werden. Auch der Geruch ätherischer Öle wie Lavendel, Eukalyptus oder Thymian ist bei Zecken eher unbeliebt. Wichtig: Da ätherische Öle hochkonzentriert sind, solltest du sie vor dem Einreiben erst auf einer kleinen Hautstelle testen, um die Verträglichkeit zu überprüfen. Niemals unverdünnt anwenden, sondern immer mit einem Hautöl wie Kokosöl oder Mandelöl mischen. Für Kinder, Allergiker und Asthmatiker sind sie generell ungeeignet.
Gut zu wissen: Wie gut natürliche Hausmittel gegen Zeckenbefall schützen, ist wissenschaftlich nicht belegt. Du solltest dich nicht alleine auf ihre Wirkung verlassen, sondern auch deinen Hausarzt oder deine Hausärztin um Rat fragen.
Wo halten sich Zecken auf?
Zecken lauern dort, wo es feucht, warm und dunkel ist. Deshalb solltest du vor allem in Risikogebieten das Unterholz, hohes Gras und Gestrüpp meiden. Dort sitzen die Tiere meist in Kniehöhe. Streift sie ein Mensch oder Tier, springen sie in Sekundenbruchteilen auf ihr Opfer über. Auch die langen Grashalme auf nicht gemähten Wiesen, am Wegesrand oder am Flussufer werden von Zecken gerne genutzt, um nach potenziellen Wirten Ausschau zu halten. Außerdem gibt es in Parks und Gärten Zecken.
Auf einen Blick:
- Meide hohes Gras und die Vegetation am Wegesrand. Das gilt nicht nur in Wäldern, sondern auch in Parks oder im Garten.
- Trage geschlossene Kleidung und Schuhe.
- Helle Kleidung hilft dir, Zecken frühzeitig zu entdecken.
- Zecken lauern im Unterholz, deshalb am besten die Socken über die Hosenbeine ziehen.
- Schütze dich mit zeckenabweisenden Mitteln und lass dich diesbezüglich vom Hausarzt oder der Hausärztin beraten.
Kompletter Bodycheck
Wenn du nach einem Tag in der freien Natur oder aus dem Garten kommst, solltest du am Abend deine Kleidung und deinen Körper nach Zecken absuchen. Zecken stechen nicht sofort zu, sondern laufen zunächst auf dem Körper und der Kleidung umher, um eine geeignete Stelle für ihre Blutmahlzeit zu finden.
Auf einen Blick:
- Schüttle die Kleidung sorgfältig aus.
- Mach den totalen Bodycheck, um so Zecken aufzuspüren, die sich schon festgesaugt haben: Kontrolliere Achselhöhlen, Kniekehlen, Genitalbereich, Bauchnabel, Pofalten, aber auch Haaransatz und Nacken sowie die Partie hinter den Ohren.
- Am besten die Kleidung nach dem Tragen waschen, denn eine Zecke kann im Haus viele Tage überleben.
- Die Kleidung nach der Wäsche in den Wäschetrockner geben. Viele Zecken überleben eine warme Maschinenwäsche, aber eine Stunde im heißen Wäschetrockner schafft keine.
Extra-Tipp: So erkennst du eine Borreliose
Die mit Abstand häufigste Form der Borreliose ist die Wanderröte. Symptome zeigen sich innerhalb von sieben bis 14 Tagen am Ort des Zeckenstichs als rundlich ovales, scharf begrenztes rötliches Areal mit leicht bläulichem Einschlag und sichtbarer Zeckeneinstichstelle im Zentrum. Charakteristisch ist außerdem die langsam nach außen hin wachsende Ringform mit zentraler Abblassung. Nach einer solchen Entdeckung sollte sofort eine ärztliche Diagnose und Behandlung erfolgen.