Im Interview mit Rea Garvey
"The Voice" 2022 – Rea: "Ich habe für Peter mal ein Lied geschrieben. Und er hat es wohl vergessen"
- Aktualisiert: 09.08.2023
- 15:05 Uhr
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Seit Staffel 1 ist Rea Garvey fester Teil der "The Voice of Germany"-Familie. Nach dem Doppelstuhl mit Samu Haber in der Jubiläumsstaffel 2020, aus der Samu und Rea als Siegercoaches hervorgingen, buzzert der Ire in Staffel 12 wieder alleine für die besten Talente. Im Interview verrät er, was diese Staffel so besonders macht.
- Die 12. Staffel von "The Voice of Germany" startet am 15. August auf ProSieben. Alle wichtigen Infos rund um die neue Staffel findest du hier.
- Die Talente der neuen Staffel können endlich wieder live vor Publikum auftreten. Du willst vor Ort dabei sein? So bekommst du Tickets für die Show.
- Mit Mark Forster, Stefanie Kloß und Peter Maffay haben wir ebenfalls Interviews geführt. Erfahre hier, was die beiden über Staffel 12 erzählen.
Rea, du bist jetzt zum siebten Mal als Coach bei "The Voice" dabei, hast schon zweimal gewonnen: Beides Rekord. Was motiviert dich?
Rea Garvey: Ich liebe die Show. Ich habe total Bock, neue Menschen kennenzulernen und die ganze Zeit in Musik abzutauchen. Es ist beeindruckend, wie nah du durch Musik an andere Menschen herankommst. Ich denke, ich mache meinen Job als Coach gut, und deswegen macht es mir auch unheimlich Spaß. Ich liebe meinen Job! Ich habe die Show schon zweimal gewonnen und wie sagt man auf Deutsch: Aller guten Dinge sind drei. Let's see!
Du bist ja jetzt mit Unterbrechungen schon seit Staffel 1 dabei. Wie hat sich "The Voice" seitdem entwickelt?
Der Traum ist für viele zugänglicher geworden. Man sitzt zu Hause und denkt: "You know what? F**k it. Vielleicht mache ich das auch, vielleicht bin ich gut genug." Ich glaube, am Anfang waren viele "The Voice"-Talente Profi-Sänger oder -Sängerinnen oder waren schon lang dabei und jetzt ist der Weg viel kürzer geworden. Vielleicht macht jemand gerade Abi und denkt: "Ich will's probieren." Oder: "Ich bin 20 Jahre in der Bank und ich will's probieren." Der Traum von der #TVOG-Bühne ist einfach greifbarer geworden. Ich mag das. Darin liegt die Seele dieser Show: Man hat das Gefühl, es ist für jeden.
Du hast bei den Aufzeichnungen gesagt, du spürst in dieser Staffel ganz viel Liebe und Freude. Wie genau meinst du das?
Freude erlebe ich, wenn ich meinem Team begegne, die sind wirklich so gut drauf, die haben so große Lust auf das Abenteuer "The Voice of Germany". Hier gibt es extrem viel zu erleben: Supertalentierte Coaches, eine unglaubliche Band und die Spitzen-Vocal-Coaches. Für viele ist es schon Abenteuer genug, einmal vor der Kamera zu stehen. Ich liebe das alles, weil ich das Gefühl habe, es kommt eine neue Generation, neben einer älteren Generation, die schon seit 12 Staffeln mit dieser Show aufgewachsen ist. Ich finde, die Produktionsfirma und die Sender achten sehr darauf, dass die Türen von "The Voice of Germany" immer offen sind und niemand ausgeschlossen wird. Meinem Gefühl nach ist das die erste Staffel, bei der unglaublich viele talentierte, aber unbekannte Musiker und Musikerinnen kommen, um das ganz große Spektakel "The Voice of Germany" zu erleben. Und das bringt sehr viel Liebe und sehr viel Freude mit sich.
Irgendwann möchten die Talente da sein, wo ihr Coaches schon lange seid. Was rätst du, um dieses Ziel zu erreichen: All-in oder Plan B?
Ich glaube, ich bin nicht in der Position, jemand anderem diesen Rat zu geben. Diese Entscheidung muss man für sich treffen. Ich habe sie für mich getroffen. Ich habe meinen Rucksack, meine zwei Gitarren und mein Mischpult gepackt und bin von Irland nach Deutschland gekommen. Ich habe gesagt: "All or nothing." Und das ist like a leap of faith. Entweder du glaubst an dich selbst oder nicht. Wenn man ehrlich ist: Sehr viele schaffen diesen Sprung nicht. Sicherheit ist eine schöne Sache, aber es ist manchmal auch ein Hindernis, um was Neues oder etwas Großes zu erleben.
Mit welchen Mitteln willst du zum dritten Mal dein Team zum Sieg führen?
Wir haben nie eine wirkliche Strategie, wie wir dahin kommen. Erst mal zuhören und bei jedem einzelnen Talent gucken, wo es hin will und was es erreichen will. Michael Schulte, Max Giesinger, Ivy Quainoo oder Zoe Wees: Alle diese großartigen Künstler waren unglaublich bescheiden, als ich die kennengelernt habe. Sie waren sehr neugierig und haben diese Show genutzt für ihre eigene Erfahrung, um größer und erfolgreicher zu werden. "The Voice" ist nicht der letzte Schritt. Es kann sehr oft der erste Schritt sein. Ich glaube, wir haben sehr viele Talente, die beim ersten Schritt sind. Sie sind perfekt für diese Show, weil "The Voice" ihnen am meisten geben wird. Wenn du so etwas noch nie erlebt hast, dann ist "The Voice" wirklich ein Wow-Moment. Und ich glaube, das führt auch zu Entwicklungen, die man sich vorher nicht vorgestellt hat.
Welcher Coach wird dein härtester Mitstreiter im Wettkampf um den Sieg?
Stefanie, Peter und Mark sind keine Konkurrenz, sondern Musiker. Wir wollen alle, dass der Beste gewinnt, und mein Ehrgeiz gegenüber den anderen Coaches ist eine gesunde Art von Ehrgeiz für diesen Wettbewerb. Mark hat nie gewonnen, er ist hungrig. Er ist ein begnadeter Musiker, Produzent, Songwriter und hat trotzdem diesen Pokal nie in der Hand gehabt: Das juckt. Peter ist ein Underdog, weil er das erste Mal dabei ist. Dadurch hat er die Underdog-Vorteile, aber vor allem unglaublich viel Erfahrung, viele Weisheiten, viele überzeugende Argumente. Stefanie trägt die Emotionen, sie ist das Herz dieser Show und erarbeitet unglaublich viel mit ihren Talenten.
Was sind deine Qualitäten als Coach?
Ich bin der ehrliche Produzent, Songwriter, Singer, der durch seine Erfahrung jedem Talent einen Spiegel vorhalten kann und erklären kann: "Das sind deine Schwächen, das sind deine Stärken. Lass uns versuchen, die Schwächen zu verstärken, sodass du dein Bestes erreichen kannst."
Was kann Musik in solchen Zeiten wie jetzt bewirken?
Ich glaube, Musik ist ein Rettungsschirm für uns alle. In solchen Zeiten wie jetzt sehen wir immer nur Grenzen und Blockaden. Musik hilft dir, in Gedanken wo hinzufliegen, wo man diese Beschränkungen nicht mehr sieht. Man hält alles für möglich. Daher ist Musik die Geburt von Hoffnung, die Stärke des Glaubens, dass man alles erreichen kann. Sie unifiziert uns. Sie ist ein Schirm, unter dem wir alle stehen, wenn wir das Gefühl haben, wir sind zusammen stark. Wie oft hat es schon eine Hymne gegeben, die Menschen zusammengebracht oder eine Bewegung ins Leben gerufen hat. Manchmal hat man das Gefühl, es reicht trotzdem nicht. Aber das glaube ich nicht. Ich habe es erlebt, dass Musik jemanden auf eine Art beeinflusst, sodass er die richtige Entscheidung trifft. Es ist schon ein sehr wertvolles, sehr starkes, sehr großes Heiligtum, das wir nie unterschätzen dürfen. Du musst dir vorstellen, auch der böseste Mensch auf dieser Erde hört Musik. Wenn der Musiker, den er oder sie hört, eine andere Stimmung kreieren kann und eine Entscheidung ändern kann, dann ist das schon eine Riesen-Macht, die wir nicht unterschätzen dürfen.
Peter ist jetzt neu in eurer Coach-Runde. Hast du Erinnerungen, die dich mit ihm verbinden?
Es ist so witzig, ich habe für Peter mal ein Lied geschrieben beziehungsweise mit ihm geschrieben. Und er hat es wohl vergessen. Er so: "Du hast ein Lied für mich geschrieben?" Ich: "Ja, wir waren auf Mallorca. Wir waren auf deinem Boot. Wir haben Musik gehört." Man vergisst einfach, wie viel er erlebt. Ich habe ihm das Lied dann vorgesungen. Er sagte: "Oh ja, geiles Lied.", und ich sagte: "Ja, ich weiß." Ich mag Peter unheimlich gern, er ist als Person unglaublich engagiert, sozial engagiert, und ich habe sehr viel von ihm abgeguckt. Als Musiker hat er eigentlich alles erreicht, was man erreichen kann. Was mich bei den Blind Auditions beeindruck hat: Eigentlich kam jeder auf diese Bühne und sagte: "Hey Peter, ich bin mit dir aufgewachsen. Ich bin mit deiner Musik und mit dir groß geworden."
War Tabaluga in Irland bekannt?
Nein, Tabaluga war in Irland kein Thema. Ich bin Tabaluga-frei aufgewachsen und ich finde, das ist schon ein Vorteil für mich. Stefanie und Mark wissen, was für ein musikalischer Held Peter Maffay für viele ist – auch durch Tabaluga. Ich hingegen sitze in diesem Stuhl, ohne die ganze Zeit diesen Heldenstatus mittragen zu müssen. Ich sehe ihn als Musiker, als Mensch, als Mann, und dann schätzt man sich selbst im Kampf um die Talente ein bisschen anders ein und denkt: "Ich schaff das schon."
Habt ihr Coaches ein Ritual, bevor ihr ins Studio geht?
Ja: Mein Vorschlag war "2022 – das Year, wir würden nie vergessen". Mark hat sich, glaube ich, die Unterlippe weggebissen, als er versucht hat, nicht zu lachen. Jetzt machen wir das vor jeder Aufzeichnung. Es fällt auf, dass er immer offener darüber lacht, weil es wahrscheinlich textlich oder grammatikalisch eine totale Katastrophe ist. Aber: Wenn man jemanden zum Lachen bringt, hat man du schon etwas Gutes am Tag getan. Und so kommt ihr mit einem Lachen ins Studio. Absolut. Der Opener, wo wir selbst musizieren, singen und lachen können, ist immer das Highlight des Tages.
"The Voice of Germany" startet am 18. August um 20:15 Uhr auf ProSieben. Ein Tag später läuft die Musikshow in SAT.1.
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+++ Update 3. August 2023 +++
Bald geht es los: Nun steht das Datum für den Start von "The Voice Rap" im Herbst 2023 fest.