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Was ist ein Hoax?

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Alles nur ein Hoax? Auf manche vermeintlichen Informationskampagnen, die im Internet kursieren, trifft genau das zu. Was aber ist ein Hoax genau und woran lässt er sich erkennen?

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Hoaxes: Unwahr und dennoch weit verbreitet

Unter einem Hoax verstehen Experten eine im Internet bewusst verbreitete Falschinformation. Deren Inhalt kann von nervig, aber harmlos, bis hin zu richtiggehend destruktiv reichen. Früher wurden Hoaxes vor allem über E-Mails und Newsgroups verbreitet. Heute sind sie entsprechend den aktuellen Trends bei der Internet-Kommunikation vor allem auf sozialen Medien wie Facebook und Twitter oder Messengern wie WhatsApp zu finden.

Hintergrund von Hoaxes ist häufig, sich über die Gutgläubigkeit seiner Mitmenschen lustig zu machen – oder diesen sogar zu schaden.

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Fast so alt wie das Internet

Unabhängig vom verwendeten Kommunikations-Medium gibt es Hoaxes schon beinahe so lange, wie es das Internet gibt. Die Inhalte sind dabei vielfältig und teilweise kreativ. Besonders beliebt sind unter anderem Schauergeschichten (etwa über Serienmörder, Organjäger oder Geister), erfundene Charity-Kampagnen oder angebliche Schnäppchen und Rabatt-Aktionen. Diese Themen sind so gewählt, dass sie reißerisch sind und das Interesse der Leute erregen, damit sie möglichst oft und unkritisch weiterverbreitet werden.

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Manche Hoaxes beziehen sich auch direkt auf die Kommunikations-Plattform, über die sie verbreitet werden. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der wohl populärste Instant Messenger der späten 1990er und frühen 2000er: ICQ. In diesem wurde der Online-Status über die Farbe der typischen ICQ-Blume symbolisiert: grün (anwesend), gelb (beschäftigt) oder rot (offline). Ein bekannter Hoax behauptete, Nutzer könnten ihre ICQ-Blume durch Tricks wie etwa das einstündige Drücken der Leertaste blau färben. Natürlich war dieses Feature nicht vorgesehen und niemand konnte jemals eine blaue ICQ-Blume vorweisen – dies lag aber Berichten zufolge nicht daran, dass es nicht zumindest einige Nutzer ernsthaft versuchten.

Ein immer wieder auftauchender Hoax behauptete, Facebook werde ab einem bestimmten Datum kostenpflichtig, was entweder durch das Weiterverbreiten der Nachricht oder andere Aktionen gestoppt werden sollte. Weitere Facebook-Hoaxes machen sich mitunter die Sorge der Nutzer um den Datenschutz zunutze. Sie behaupten, Facebook ändere in Kürze seine diesbezüglichen Bedingungen, User könnten dem aber durch die Weiterverbreitung eines Widerspruchs auf der Pinnwand widersprechen und so ihre privaten Daten schützen. Immer wieder tauchen Varianten dieses Hoaxes auf.

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Während diese Hoaxes zwar lästig sind, Menschen verunsichern können und die Kommunikations-Plattformen mit sinnlosen Inhalten verstopfen, richten sie keinen direkten Schaden an. Sie sind eher die Online-Version mehr oder weniger lustiger Dummejungenstreiche. Es gibt aber auch Hoaxes, die destruktiverer Natur sind. Diese kommen häufig in Form von Warnungen vor Schadsoftware – etwa Viren und Trojanern – daher. Dabei werden Dateien als gefährlich dargestellt, die in Wirklichkeit wichtig für das Funktionieren des Computers sind. Löscht man nichtsahnend diese Datei, um den vermeintlichen Virus loszuwerden, beschädigt man sein Betriebssystem, so dass dieses häufig nur noch durch Neuinstallation zu retten ist (beim Bestehen aktueller Backups nur lästig und zeitraubend, bei nicht gesicherten Daten unter Umständen weitaus mehr als das).

Vorsicht bei zweifelhaften Nachrichten

Generell gilt: Vorsicht bei Informationen aus unbekannter Quelle. Aber natürlich können auch Freunde oder Verwandte, denen man vertraut, auf einen Hoax hereinfallen und diesen in bester Absicht teilen. Internetnutzer sollten also den Inhalt entsprechender Meldungen kritisch prüfen. Erste Hürde ist dabei der gesunde Menschenverstand. Daneben gibt es Info-Webseiten, wie mimikama (Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch), die bekannte Hoaxes auflisten.

Bei IT-Sicherheits-Themen sollten, bevor eigenhändig Dateien gelöscht werden, unbedingt entsprechend Fachquellen zurate gezogen werden. Das können beispielsweise Fachzeitschriften, die Websites von Sicherheitssoftware-Anbietern oder auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sein. Taucht dort über den vermeintlichen Virus nichts auf, ist Vorsicht geboten – oder womöglich findet sich ja sogar schon eine Warnung vor dem heimtückischen Hoax.

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